Erweiterte Maut: Verstopfen noch mehr Laster die Stadt?
Viele Kleinspediteure werden die mautpflichtigen Routen umgehen.
Wuppertal. Auf den Straßen in Wuppertal könnte es noch voller werden. Denn auf die Spediteure und Kleinunternehmer der Branche kommt offenbar eine weitere finanzielle Belastung zu. Um der zu entgehen, könnten sie verstärkt mautpflichtige Straßen meiden und stattdessen durch die Stadt fahren — zumal sich die A 1 und die A 46 mit Wegen durch die Stadt umgehen lassen.
Hintergrund: Der Bund plant, zusätzlich Bundesstraßen mautpflichtig zu machen. Außerdem soll die Maut grundsätzlich bereits für Lkw ab 7,5 Tonnen statt wie bisher ab zwölf Tonnen fällig werden.
Damit trifft es vor allem jene Subunternehmer, die in der Vergangenheit von großen Lkw auf kleinere umgestiegen sind, damit sie die Maut eben nicht entrichten müssen. Thomas Wängler, Verkehrsexperte der IHK, und Martin Lietz, Speditionsexperte bei der Wuppertaler Wirtschaftsförderung, sind sich einig: „Das können die Kleinunternehmer mit ihren Margen nicht mehr auffangen.“
Wängler spricht gerade angesichts der aktuellen Diesel-Preise von einer „bitteren Pille“ für die kleinen Unternehmen. Diese Subunternehmer, die häufig als Ein-Mann-Betrieb agieren, liefern mit ihren kleineren Wagen oft Stückgut an die größeren Speditionen, die die Ware anschließend weiter verteilen. „Und die Kleinen leben schon jetzt am Limit“, erklärt Lietz.
Bei der Spedition Wilhelm Wolzenburg kennt man die Probleme. „Das wird alles verteuern“, heißt es zu den Plänen des Bundes. Der kleine Unternehmer wird versuchen, die Preise an die übergeordnete Spedition weiterzugeben. Ob das aber am Ende gelingt, sei ungewiss. „Dabei ist die Situation für die Kleinen schon jetzt schwierig geworden“, so Wolzenburg, der selbst fast nur Wagen oberhalb der Zwölf-Tonnen-Grenze einsetzt.