Wuppertal Feuerwehr nimmt neue Fahrzeuge außer Dienst

Ein technischer Mangel muss behoben werden. Laut Dezernent Matthias Nocke ist die Einsatzfähigkeit nicht in Gefahr.

Foto: Uli Preuss

Wuppertal. Die Stadt Wuppertal hat erst im Sommer 1,8 Millionen Euro in die vier neuen Feuerwehrwagen investiert, die im Juli vorgestellt wurden - und die sind jetzt schon in der Reparatur. Die Berufsfeuerwehr hat die vier Fahrzeuge am Dienstag dieser Woche außer Dienst genommen. Das bestätigte Christian Reeker, Sprecher der Wuppertaler Feuerwehr.

Am Freitag zuvor war es ihm zufolge zu einem Schaden an einem Fahrzeug gekommen. Dabei sei die Mannschaftskabine mit dem sogenannten Abgasrückführungsventil in Kontakt gekommen und das Ventil daraufhin abgebrochen. Vermutlich seien die Federwege zwischen Fahrgestell und Mannschaftskabine nicht groß genug, sagt Reeker. Nachdem man das bemerkt habe, habe man auch die anderen drei Fahrzeuge kontrolliert und Spuren von „mechanischer Berührung“ entdeckt. Vorsorglich wurden alle vier Fahrzeuge danach außer Dienst genommen. Ein Wagen ist zur Reparatur bei MAN.

Ordnungsdezernent Matthias Nocke (CDU) sagte, es handele sich um einen Konstruktionsfehler, der „mehr als ärgerlich“ sei. Pro Fahrzeug würden drei Tage Reparaturzeit benötigt. Nocke geht davon aus, dass es ab Montag losgeht.

Reeker erklärte, dass das Ventil ein elementarer Baustein des Abgas-Komplexes am Fahrzeug sei. Ohne dieses Teil könne der Wagen nicht fahren. Glücklicherweise ist der Defekt aber nicht während eines Einsatzes zustande gekommen.

Die Feuerwehreinsätze seien auch ohne die neuen Wagen nicht gefährdet, versicherten sowohl Nocke als auch Reeker. Fünf Wagen stünden der Feuerwehr weiter zur Verfügung. Die Fahrzeuge, die im Sommer durch die neuen ersetzt worden waren, seien damals in die zweite Reihe genommen worden - aber eben nicht ausgemustert. Die stünden jetzt bereit, um im Dienst gebraucht zu werden. Das passiere auch, wenn etwa ein Fahrzeug regulär in die Inspektion gehe.

Sollte es zu einer Situation kommen, in der mehr Fahrzeuge gebraucht würden, müsste die Berufsfeuerwehr auf Fahrzeuge der Freiwilligen Feuerwehren zurückgreifen, sagte Reeker, insofern deren Gebiet weiter ausreichend geschützt sei.

Da die da das ein Garantiefall sei, entstünden keine Mehrkosten, versicherte Nocke. „Und wenn wir uns ein Fahrzeug leihen müssen, stellen wir das in Rechnung“, spielte Reeker auch diesen Fall durch.

Die Feuerwehren Solingen und Wuppertal hatten die Wagen erst im Juli gemeinsam angeschafft, um die Ausstattung zu vereinheitlichen. Es waren Sonderanfertigungen in modularer Bauweise zu je 450 000 Euro.

Die Feuerwehren beider Städte hatten gemeinsam ein Profil erarbeitet, dass ihren Bedürfnissen entspricht - und der Zuschlag ging an die Münchener Firma MAN und die Ulmer Firma Magirus, die für den Aufbau und die Ausrüstung zuständig war. Es kam aber zu Verzögerungen. Der Magirus-Vertriebsleiter Thomas Lotz räumte bei der Vorstellung der Fahrzeuge im Sommer schon ein, dass viele Vorgaben der beiden Feuerwehren auch für die beiden erfahrenen Firmen Neuland bedeuteten. „Nach einer schweren Geburt werden die Kinder bekanntlich besonders schön“, sagte Lotz damals.