Flatrate-Bordelle: Betreiberin muss hinter Gitter

Sozialversicherungsbeiträge in Millionenhöhe nicht gezahlt.

Stuttgart/Wuppertal. Die Geschäftsführerin von vier sogenannten Flatrate-Bordellen ist am Freitag zu drei Jahren Haft verurteilt worden. Das Stuttgarter Landgericht sah es als erwiesen an, dass die 26-Jährige 2,7 Millionen Euro Sozialversicherungsbeiträge am Fiskus vorbeigeschleust hat. Den Vorwurf des Menschenhandels sah das Gericht nicht als bestätigt an.

Der Fall hatte für Schlagzeilen gesorgt, weil die Flatrate-Kette in Stuttgart, Wuppertal, Heidelberg und Berlin mit unbegrenztem Sex-Service zu Einheitspreisen von 70 oder 100 Euro geworben hatte. Diese Frage spielte im Prozess allerdings kaum eine Rolle. Bei den sechs jetzt Verurteilten Männern und Frauen waren im Zuge der Verhaftungswelle im Juli 2009 Bargeld und Autos beschlagnahmt worden. Daraus soll der Schaden für den Fiskus beglichen werden. Die Bordell-Chefin befindet sich weiterhin in U-Haft. spa