Flutgefahr im Gelpetal

Feuerwehr-Einsatz Mit vereinten Kräften wurde am Montagabend am Käshammer ein Dammbruch verhindert. Der Dauerregen hinterlässt seine Spuren.

Düsseldorf. Er gehört zu den markanten Fachwerkhöfen im Gelpetal, gilt über Cronenberg hinaus als Sehenswürdigkeit, steht auf der Denkmalliste der Stadt Wuppertal - und war am Montagabend in Blaulicht getaucht: Gegen 20.30 Uhr rückten Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehr Hahnerberg und der Berufsfeuerwehr zum historischen Hammerwerk aus, um mit vereinten Kräften die Überflutung des Kottens zu verhindern.

Am Teich auf dem Käshammer-Grundstück galt es, keine Zeit zu verlieren: Wasser, das durch das offensichtlich marode Damm- und Mauerwerk sickerte, verhieß nichts Gutes. Gut zwei Stunden lang war die Feuerwehr im Licht eines Halogenscheinwerfers damit beschäftigt, Wassermassen aus dem Teich des Kottens zu pumpen und in den Lauf der Gelpe abzuleiten, um mehr und mehr Druck von der löchrigen Konstruktion zu nehmen.

Um ganz sicher zu gehen, kontrollierten Einheiten der Feuerwehr das Gelände nach dem Einsatz mehrfach, um auf dem Privatgrundstück Entwarnung zu geben. Wie hoch der Sachschaden am Teichdamm ist, stand gestern noch nicht fest.

Nicht auszuschließen ist, dass die starken Regenfälle der vergangenen Wochen zum Beinahe-Unglück beigetragen haben. Sowohl beim Wupperverband als auch bei den Stadtwerken registriert man in den Talsperren und im Wupperlauf derzeit hohe Pegelstände, die allerdings nicht bedrohlich sind, wie Susanne Fischer vom Wupperverband auf WZ-Nachfrage berichtet: So sind die Brauchwassertalsperren im Verbandsgebiet derzeit zu etwa 93 Prozent gefüllt und können jederzeit durch kontrollierte Wasserabgaben in die Wupper ihren Reserve-Puffer erhöhen.

Im Stadtfluss selbst verzeichnet man seit Anfang Juli stark wechselnde Pegelstände und Durchflussmengen - von 8,5 Kubikmeter Wasser pro Sekunde am Messpunkt Kluse bis hin zu 35 Kubikmetern pro Sekunde. Überschwemmungen drohen bei diesen Mengen allerdings nicht, so Fischer. Der große Wasservorrat in den Talsperren soll im Sommer - so er sich doch noch von seiner meteorologischen Seite zeigt - dazu dienen, die Wupper nicht austrocknen zu lassen. "Auch wir hoffen jetzt auf Sommerwetter, damit unsere Brauchwassertalsperren ihre eigentliche Funktion erfüllen können", fügt Fischer hinzu.

Geschichte Die Geschichte des Käshammers lässt sich bis ins frühe 17. Jahrhundert zurückverfolgen. Durch Wasserkraft wurden im 19. Jahrhundert ein Fallhammer und zwei Schmiedefeuergebläse betrieben, um Eisen zu verarbeiten. Lange Zeit ein Ausflugslokal und auch im Besitz der Firma Vorwerk, gehört die Anlage zu den intakten Industriedenkmälern in Wuppertal.