Lokführer-Streik: Bahnfahrer brauchten wieder starke Nerven
Die Situation am Dienstagvormittag: Verspätungen, Ausfälle und genervte Bahngäste auf dem Wuppertaler Hauptbahnhof – Streik oder kein Streik?
Wuppertal. Es war ein bisschen wie Lotto-Spielen. Der Hauptgewinn war der Zug, und zwar einer, der fuhr. Unsicherheit und Unwissenheit herrschten, nachdem die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) einen Streik angekündigt hatte, der aber von der Bahn mit einer einstweiligen Verfügung belegt wurde, welcher gegen 9 Uhr vom Mainzer Arbeitsgericht stattgegeben wurde.
Züge fuhren manchmal, manchmal nur mit einer halben Stunde Verspätung und dann und wann stand alles still. Riesenchaos und genervte Fahrgäste in Wuppertal, die sich klare Aussagen gewünscht hätten: Fahren oder Streiken?
Andere hatten nicht ihre Geduld, nicht die Zeit oder keine Verpflichtungen. Erika Janotka hielt kurzentschlossen ihr Ticket in die Höhe und rief: "Fahrkarte zu verschenken!" Auch andere potenzielle Fahrgäste verließen die Bahnsteige frustriert - Richtung Essen und Düsseldorf ging nichts mehr, obwohl die Lokführer auf Anfrage meist sagten, dass sie fahren würden. Nur wussten sie einfach selbst nicht, wie weit sie kommen würden.