Fred W.: Der Doppel-Räuber sitzt jetzt im Simonshöfchen

Warum der wegen Mordes und Raubes in Krefeld angeklagte 46-Jährige nach Wuppertal verlegt wurde.

Wuppertal. Der Weg des Fred W. war eigentlich vorgezeichnet. Mindestens einmal pro Woche ging seine Reise von der Justizvollzugsanstalt Köln nach Krefeld. Im dortigen Landgericht muss sich der 46-Jährige seit Mai wegen mehrerer Banküberfälle - unter anderem 1995 in der Sparkasse am Katernberg - und wegen Mordes an einem Krefelder Autohändler verantworten.

Am Freitag ist der nächste Verhandlungstag. Doch diesmal kommt Fred W. aus Wuppertal. Seit dem 10. Juli bewohnt der 46-Jährige nämlich eine der 18 Hochsicherheitszellen in der JVA Simonshöfchen in Vohwinkel. Der Grund: Laut Justizministerium hegte Fred W. hinter den Gittern der Domstadt Fluchtgedanken. Der Grund: der Prozess in Krefeld. Ein Fluchtversuch gab es demnach nicht. Dennoch baten die Kölner ihre Wuppertaler Gefängniskollegen um Amtshilfe. Immerhin gilt das Simonshöfchen als sicherster Knast in NRW. Ergebnis: Fred W. wurde verlegt.

Im Simonshöfchen verhält er sich bislang offenbar unauffällig. Für den mutmaßlichen Mörder gilt zwar die höchste Sicherheitsstufe. Dennoch hat er Freizeit wie die anderen Gefangenen auch, kann unter anderem einen Extra-Fitnessraum und eine Teeküche nutzen. In Wuppertal, wo er vor 14 Jahren zum Räuber wurde, wird Fred W. wohl vorerst bleiben - bis zum Ende seines Prozesses in Krefeld, und bis zur Rechtskraft des Urteils.