Heimspiel für Hip-Hopper: Die Kamikazes im Klub
Im Klub auf der Gathe stellte das aus Wuppertal stammende Duo Kamikazes sein neues Album vor.
Elberfeld. „Was unterscheidet uns bei ähnlicher Bekleidung? Alles und noch mehr — das ist ehrlich meine Meinung.“ Mit ihrem deutschen Rap wollen sich zwei Brüder, die Kamikazes, klar abheben von der Masse — Klischees sind nicht ihr Ding, weder Gangster noch Retro. Antagonist und Mythos alias Lukas und Linus Begrich kehrten für die Veröffentlichung ihres neuen Albums „Kleiner Vogel“ aus Frankfurt zurück in die Heimat. Genauer gesagt: in den Klub auf der Gathe.
Mit Gästen wie dem bekannten Rapper Prezident oder Jokaz & Flip Ferocious begeisterten die Kamikaze-Brüder ihr Publikum. Verse wie „Hungern nach allem, was uns untersagt ist unter’m Bundesadler“ unterstreichen: Die Kamikazes sehen Konformität ist Gefangenschaft. „Ob auf Party oder Arbeit, Mann, sie halten dich gefangen.“
Angefangen hat alles noch zu Schulzeiten vor acht Jahren in Wuppertal. Ein Cousin der Begrich-Brüder ging damals mit dem bereits etablierten Rapper Prezident in dieselbe Oberstufe. „Wir haben richtig amateurhaft angefangen, bis wir Prezident kennengelernt haben. Er hat uns unter seine Fittiche genommen“, erzählt Linus. Es folgten Live-Auftritte, bei denen die Kamikazes ihren Mentor unterstützten.
Heute sind die Brüder bei ihren Auftritten selbst das Zugpferd — ohne zu vergessen, wer ihre Musik geprägt hat. „Wir arbeiten immer noch eng zusammen und treten im Gespann auf, sofern es die Zeit zulässt“, sagt Linus, der vor fast fünf Jahren nach Frankfurt zum Studieren zog — ein Jahr nach seinem Bruder. Seither pendeln die Brüder zwischen Frankfurt und Wuppertal und treten bundesweit auf. Doch mit regelmäßigen Konzerten bleiben sie der Heimat und den Anfängen ihrer Karriere treu.
Daher ist es wohl auch kein Wunder, dass der Klub zur Album-Party voll war. Trotz kleiner technischer Probleme zu Anfang ließ sich das Publikum nicht beirren und forderte zum Schluss lautstark eine Zugabe. Die Kamikazes wissen halt, worauf es ankommt — nicht nur bei der Musik: „Hör auf Deinen Bauch, niemals auf den Verstand.“