Heino singt in der Alten Kirche Wupperfeld

Der Kultsänger startet seine zweite Kirchenmusiktournee. Am 24. November macht er Station in Wuppertal und singt Kirchenmusik und aktuelle Hits. Im WZ-Interview erklärt er, warum er nicht im Kölner Dom singen will.

Am Sonntag, 24. November, um 18 Uhr tritt der 74-jährige Kultsänger Heino (alias Heinz Georg Kramm) im Rahmen seiner Tourneereihe „Die Himmel rühmen II“ in der Alten Kirche Wupperfeld, Bredde 69, auf. Heino wird Kirchenlieder und einige seiner aktuellen Hits singen. Die WZ hat sich mit ihm vor dem Tourneestart (18. November in Worms) unterhalten.

Herr Kramm, vor fast zwei Jahren sind sie im Rahmen ihrer ersten Kirchentournee in Niedersprockhövel aufgetreten. Die Wuppertaler haben sich gewundert, dass Sie damals um ihre Stadt einen Bogen gemacht haben. Hatte das einen besonderen Grund?

Heino: Das war Zufall. Ich organisiere ja nicht selbst, in welchen Kirchen ich auftrete, sondern überlasse die Auswahl meiner Agentur. Die Kirchen müssen frei sein und in den Tourneeplan passen. Für die Stimmung und die Organisation in der Kirche zeichne ich aber selbst verantwortlich. Da gebe ich mir schon sehr viel Mühe.

Auch die Konzerte ihrer zweiten Kirchentournee werden sehr gut besucht beziehungsweise ausverkauft sein werden. Warum gehen Sie mit den Konzerten nicht in noch größere Kirchen oder gar in einen Dom?

Heino: Wir würden auch den Kölner Dom kriegen, aber dort würde allein der Aufbau eine Woche lang dauern. Wir kommen morgens und bauen abends nach dem Konzert schon wieder ab. Die Kirchen müssen lediglich eine Mindestkapazität haben, damit sich der Aufwand überhaupt bezahlt macht. Wir wollen auf kleinstem Raum höchstes Niveau bieten. Da sollen auch alle Besucher noch den Altar sehen können. Der Einzige, der nichts daran verdient, der bin ich. Ich bin jetzt 50 Jahre im Geschäft. Wenn ich jetzt noch feilschen müsste, hätte ich etwas falsch gemacht.

Sie werden festliche Kirchenmusik singen. Wie halten Sie es selbst mit der Religion?

Heino: Mein Vater war katholisch und meine Mutter, die evangelisch war, hat mich katholisch erzogen. Ich habe in meinem Leben immer mit der Kirche zu tun gehabt.

Sind Sie der katholischen Kirche als Mitglied treu geblieben?

Heino: Ich würde nicht auf eine Kirchenkonzerttournee gehen, wenn ich aus der Kirche ausgetreten wäre. Ich werde aber sicher während des Konzerts ein paar Worte zu dem Thema Geldverschwendung sagen. Allerdings gibt es überall schwarze Schafe. Wegen des Limburger Bischofs aus der Kirche auszutreten — da würde man ihm zu viel Bedeutung zumessen. Das werde ich sicher nicht tun.

Was werden die Zuhörer von Ihnen zu hören bekommen?

Heino: Es macht mir sehr viel Spaß, wieder einmal etwas anderes zu singen: klassische Lieder und auch Kirchenmusik. Aber es werden auch Songs von meiner Rock-CD im Sommer darunter sein. Franz Lambert wird an der Wersi-Orgel spielen, der Gloria Chor begleitet mich. Vielleicht schaffe ich es, dass auch junge Leute wieder einmal eine Kirche betreten. Wenn nur zehn junge Menschen den Weg zu meinem Konzert in der Kirche finden, dann habe ich doch schon einiges erreicht. Oder?