Historische Fotos für den guten Zweck

Die WZ stellt Teile ihres Archivs zur Verfügung. Der Erlös geht komplett an Wuppertaler in Not.

Foto: Stefan Fries

Die WZ stellt nach dem Umzug an die Ohligsmühle Teile ihres Fotoarchivs der Öffentlichkeit zur Verfügung — darunter sind unter anderem auch Bilder von der Schwebebahn vor und nach dem Umbau oder auch währenddessen. Reproduktionen von historischen Fotos zeigen alte Straßenbahnen, die von Pferden gezogen werden. Schnappschüsse aus der alten Gastronomie im Zoo sind in diesem Archiv ebenso zu entdecken wie Aufnahmen von Stadtfesten oder Weihnachtsmärkten.

In der Luisenstraße können diese historischen Bilder nun in acht gastronomischen Betrieben eingesehen und auch mit nach Hause genommen werden. Die Wirte waren sofort begeistert, als die WZ fragte, ob sie sich an der Fotoaktion beteiligen wollten und haben beim Durchstöbern des Archivs bereits einige Schätze entdecken können. Jetzt sind die WZ-Leser dran und dürfen seit dem gestrigen Freitag bei einem Bier, einer Pita oder einem Stück Kuchen in aller Seelenruhe in den Kisten kramen.

Von der Sammelleidenschaft anderer profitieren will aber nicht die WZ: Mit einer kleinen, freiwilligen Spende sollen Wuppertaler unterstützt werden, die plötzlich und unverschuldet in eine finanzielle Notlage geraten sind, aus der sie sich nicht selbst befreien können. Der Verein „Wuppertaler in Not“ (WiN) hat seit seiner Gründung 1998 in Tausenden solcher Fälle meist mit kleineren Beträgen geholfen und tut es auch weiterhin. „Mit der Fotoaktion wollen wir einerseits Menschen mit der Leidenschaft für historische Bilder eine Freude machen und andererseits Menschen unterstützen, die ein Schicksalsschlag getroffen hat und die Hilfe brauchen“, erklärt der stellvertretende Chefredakteur der Westdeutschen Zeitung, Lothar Leuschen. Als Ressortleiter der Wuppertaler Redaktion der WZ ist er ehrenamtlich für WiN im Einsatz und hatte die Idee für die Fotoaktion im Luisenviertel, deren Erlöse an WiN gespendet werden.

Damit man seine Spende ganz unbürokratisch entrichten kann, stehen an — in manchen Fällen auch hinter — den Theken der teilnehmenden Bars Spardosen bereit. An der WZ-Fotoaktion zugunsten von „Wuppertaler in Not“ beteiligen sich das beatzundkekse, Café und Bar Luise, Café du Congo, Dio’s Taverne, Edelrost, Katzengold, Köhlerliesel und die Viertelbar. „Dass die Wirte der Luisenstraße bei unserer Spendenaktion mitmachen, ist ein großes Glück“, sagt Lothar Leuschen. Auch die Gastronomen selbst freuen sich, dem Verein WiN helfen zu können. „Und zusätzlich zum guten Zweck kann man bei der Aktion auch die ein oder andere Überraschung erleben. Ich habe gleich im ersten Karton Fotos gefunden, auf denen meine Schwester zu sehen ist“, erzählt Alexandra Tsanakidis von Dio’s Taverne.

Dirk Schueller, Betreiber der Bar Luise und Vorsitzender der IG Luisenstraße, bietet in der kommenden Woche einen Abend eigens für die WZ-Fotoaktion an. „Wir laden dafür ambitionierte Hobbyfotografen ein und schauen uns dann gemeinsam die Bilder an“, sagt Schueller. Informationen zum Fotoabend gibt es unter der Telefonnummer: 0176/62075443. Die WZ-Fotoaktion läuft noch bis zum 8. Oktober.