Immer mehr psychische Erkrankungen
Nach einer Studie der Krankenkasse DAK sind vor allem junge Leute betroffen.
Wuppertal. 55 000 Mitglieder hat die Deutsche Angestellten Krankenkasse (DAK) im Bergischen Land. Wie oft und warum diese krank sind, hat die DAK in ihrer neuesten Krankenstands-Studie untersucht. Ein Ergebnis: Jüngere sind häufiger krank als ältere.
Generell, so die Studie, ist die Zahl der Ausfalltage im Jahr 2010 leicht angestiegen. Mit 3,2 Prozent lagen sie allerdings weiterhin unter dem Landesdurchschnitt (3,3 Prozent). „Damit waren in der Region an jedem Tag des Jahres von 1000 versicherten Arbeitnehmern 32 krankgeschrieben“, sagt Frank Heckters, Chef der DAK in Remscheid und Solingen.
Um 27 Prozent zugenommen haben die Muskel-Skelett-Erkrankungen, etwa Rückenbeschwerden. Den stärksten Anstieg gab es aber bei den Psychosen. Um 40,6 Prozent nahmen die Fälle im Bergischen zu — insbesondere unter den 15- bis 29-Jährigen. Bei diesen sorgen vor allem Stress, Konkurrenz und unsichere berufliche Perspektiven dafür, dass Neurosen und Angststörungen zunehmen. „Der Druck steigt“, sagt Dr. Frank Neveling vom Remscheider Gesundheitsamts.
Das ist bereits bei den Jüngsten spürbar: Schon nach den Einschulungsuntersuchungen gilt ein Drittel der Kinder als verhaltensauffällig. Zugleich wurde die Schulzeit an den Gymnasien verkürzt. Im Frühjahr 2013 machen zwei Jahrgänge Abitur, beide werden dann an die Unis beziehungsweise auf den Arbeitsmarkt drängen — all das sorgt für Zukunftsangst, die krank macht.
Dazu passt: Auch wenn die jungen Arbeitnehmer häufiger krank feiern als die älteren, sind sie meist nach einem bis drei Tagen wieder am Arbeitsplatz.