Industriekultur soll Millionen in die bergischen Städte spülen

Neuer Masterplan zur Vermarktung des Städtedreiecks vorgestellt.

Wuppertal. 330 Millionen Euro Umsatz werden in Wuppertal, Solingen und Remscheid durch den Tourismus erzielt. Bisher hängen 6000 Arbeitsstellen von dieser Branche ab. Allein der Brückenpark in Müngsten hat inzwischen jährlich 350.000 Besucher. Und das soll noch gesteigert werden: Tourismusförderung ist als Wirtschaftsförderung entdeckt worden. Im Rittersaal von Schloss Burg wurde jüngst der Masterplan zur Tourismusförderung im Bergischen Städtedreieck präsentiert.

Solingens Oberbürgermeister Norbert Feith hob dabei hervor, wie wichtig es sei, das Bergische Städtedreieck gemeinsam zu vermarkten. Dem widerspreche auch nicht, dass Wuppertal als Stadt eine eigene Tourismusagentur besitzt.

Verantwortlich für die Tourismusförderung und die -vermarktung im Städtedreieck ist die Bergische Entwicklungsagentur. Geschäftsführer Bodo Middeldorf betonte, dass die lebendige Industriekultur das ist, was diese Region von anderen unterscheidet. Für Kurzurlaube, Tagesausflüge, zur Gestaltung von Firmen-Tagungen oder -Events habe das Städtedreieck hohes Potential, benachbarte Regionen würden neidisch darauf schielen.

Für Besucher aus den Benelux-Ländern, der Rheinschiene und dem Ruhrgebiet liege das Bergische nahe. Er betonte, dass die Region schon länger auf niederländischen Touristik-Messen beworben wird. Nachholbedarf gebe es im Marketing. Da lägen andere Regionen in Deutschland vorne. Die Konkurrenz sei groß.

Edda Schäfer hat als Mitarbeiterin der Project M GmbH den Masterplan mitentwickelt. Gefördert wurde dieser durch Landesmittel. Sie erklärte, wie sie und ihre Kollegen bei der Erstellung des Plans vorgegangen sind. Erste Voraussetzung: eine genaue Analyse der vorhandenen Strukturen, von Stärken und Schwächen.

Das Ergebnis: Die Industriekultur verbinde touristisch alle drei Städte und eigne sich daher zur Vermarktung der Region. Und unter dem Dach von Müngstener Brücke, Schwebebahn oder traditioneller Werkzeugindustrie ließen sich die verschiedensten Unternehmungen entwickeln.

In dem ersten Führer „Industrie — Kultur — Landschaft“ ist zu sehen, was gemeint ist: Kapitel wie „Auf Expedition zur Industriekultur“, „Historisch Mobil“ oder „Fahrradfahren für Genießer“ zeigen, was das Bergische alles zu bieten hat.

Weitere Führer und ein Internet-Auftritt werden die „Bergischen Drei“ — Wuppertal, Remscheid und Solingen — künftig bewerben (siehe Kasten). Das Logo und den entsprechenden Auftritt hat die Agentur „Illigen Wolf Partner“ aus Wuppertal gestaltet.