Iris Panknin Band: Nach zwölf Jahren das erste Album
Die Band bespielt die Clubs im Tal seit 1996 mit authentischem Jazzpop. Am Samstag präsentiert sie ihre Live-CD.
Wuppertal. Fans und Konzert-Stammgäste hat sie seit 1996 reichlich um sich geschart. Doch nun, nach einem Dutzend Bühnenjahre feiert die Wuppertaler Iris Panknin Band so etwas wie ein vorgezogenes Weihnachtsfest - denn nach zwölf Jahren veröffentlicht die Band ihre erste CD. Moment mal! Die erste CD? Nach zwölf Jahren?
"Wir haben immer wieder mal Studioaufnahmen ausprobiert, waren aber nie zufrieden", erzählt Sängerin Iris Panknin. "Deswegen jetzt der Live-Mitschnitt. Wir sind eine Live-Band und einige Stücke waren überreif." Gerade mal fünf Stücke enthält das Album "Iris Panknin Band... live", allerdings mit einer Gesamtspieldauer von 40 Minuten. "Das 13-Minuten-Stück Wang Dang Doodle’ ist ursprünglich ein Zwei-Minuten-Blues", erklärt Gitarrist und Mitbegründer Uwe Sandfort - und gerät ins Schwärmen: "Wir haben nur ein Fragment übernommen, das weitere Arrangement ist Iris Panknin Band pur. Das ist Jazz, das ist künstlerische Freiheit."
Dass die Band einmal so weit kommen würde, war Mitte der 90er-Jahre wohl keinem so richtig klar. Die Namensgeberin hatte unter anderem erste Gehversuche in einer Punkband (mit dem naheliegenden Namen "Punknin") hinter sich, als sie auf Uwe Sandfort traf - damals Berufsmusiker in Sachen Rock. Ihm schwebte vor, eine damals in Wuppertal vorhandene Nische zu füllen: In kleiner Besetzung mit wenig Equipment in Kneipen und Clubs spielen, Barblues und Jazzpop. Ein Konzept, das sich bis heute bewährt.
Iris Panknins Eingeständnis "Ich kann nicht texten" war unter anderem ausschlaggebend dafür, dass man sich auf Fremdkompositionen konzentrierte und diese sehr respektvoll, aber eigenwillig interpretiert. An der Seite des Panknin/Sandford-Duos spielte von Anfang an Keyboarder Burkhard Heßler, heute noch Bandmitglied und regional bekannter Musiker. Drummer Andreas Brunk war bis 2004 mit im Boot - "er hat maßgeblich zum Bandgelingen beigetragen" -, danach nahm Udo Kehlert auf dem Schlagzeugschemel Platz. Mit Matthias Bangert am Bass erweiterte sich die Band 2006 erstmals zum Quintett.
"Wir haben viel Raum zum Kommunizieren und Improvisieren", zeigt Iris Panknin sich zufrieden. "Wir hören nach Konzerten immer wieder, man merkt, dass unsere Musik auf einem wirklichen Miteinander basiert." Begeistern konnte die Band in jüngerer Vergangenheit auch einige Male das Publikum in Hamburg, wo die Wuppertaler Musiker - anfangs ohne jede Vorschusslorbeeren - mittlerweile willkommene Gäste sind. "Mit der CD haben wir jetzt ein amtliches Produkt, mit dem wir uns auch woanders vorstellen können. Die ist ohne Netz und doppelten Boden - wie die Band."