Islam-Unterricht: „Das volle Programm“

An drei Grund- und einer Hauptschule gibt es bereits das Fach Islamkunde.

<strong>Wuppertal. Wer über islamischen Religionsunterricht spricht, der muss sich nur in der Hauptschule an der Gertrudenstraße umsehen. Dort beträgt der Anteil der Migrantenkinder 70 Prozent, die meisten von ihnen sind Muslime. Und dort - sowie an drei Grundschulen in Wuppertal - wird seit dem Schuljahr 2005/06 das Fach Islamkunde angeboten. Und das mit bemerkenswertem Erfolg. Bemerkenswert deshalb, weil an der Gertrude das aus einem Schulversuch hervorgegangene Fach ganz ohne bürokratische Hürden zum normalen Schulalltag gehört, ohne Aufregung oder Probleme angeboten wird. Radikales Gedankengut findet an der Gertrude keinen Platz, der Unterrsicht orientiert sich an staatlichen Lehrplänen und verhindert so die direkte Einflussnahme einzelner islamischer Gruppierungen. Lehrer El Kadiri bringt die nötige Qualifizierung sowie ideologische Distanz mit und wird von Kollegium und Schülern hoch geschätzt.

Mitten in Elberfeld geschieht also schon annähernd das, was als Ergebnis der dritten Islamkonferenz künftig an deutschen Schulen Standard werden soll: das Fach islamische Religion, allerdings nicht in Form von Islamkunde, sondern als Bekenntnisunterricht (die WZ berichtete).

Noch wichtiger ist den Schulleitern die Ausbildung der Lehrer. "Das ist der Knackpunkt", meint Rainer Dahlhaus (Gesamtschule Langerfeld). "Es müssen Studiengänge, Abschlussprüfungen geschaffen werden, das volle Programm."