Wenn Tradition auf Wandel trifft Wuppertal: Jacqueline Owczorz spricht im Fabu-Podcast über Generationswechsel in Familienunternehmen

Wuppertal · Ein Gedankenspiel: Es gibt eine große Familienfeier und alle Anwesenden müssen miteinander die Übergabe des geliebten Familienbetriebs abwickeln. Von der Senior- auf die Juniorgeneration. Wie kann der Generationenwechsel in Familienunternehmen gelingen?

Jacqueline Owczorz spricht im Fabu-Talk.

Foto: Michael Mutzberg/Uni Wuppertal

Ein Gedankenspiel: Es gibt eine große Familienfeier und alle Anwesenden müssen miteinander die Übergabe des geliebten Familienbetriebs abwickeln. Von der Senior- auf die Juniorgeneration. Wie kann der Generationenwechsel in Familienunternehmen gelingen?

Diesem Thema hat die Nachwuchspreisträgerin Jacqueline Owczorz ihre Masterarbeit im Studiengang „Finance, Accounting, Controlling and Taxation“ (Fact) gewidmet. Welche Faktoren gilt es zu bedenken und was sind hilfreiche Maßnahmen? Für ihre Arbeit ist sie nun mit dem Nachwuchsforschungspreis der Fabu (Freunde und Alumni der Bergischen Universität) ausgezeichnet worden.

„Ich habe mir diesen Nachfolgeprozess in Familienunternehmen angeguckt und da vor allem, was die Herausforderungen und Probleme mit den Familienunternehmen und diesen einzelnen Akteuren in Familienunternehmen, also zum Beispiel der Senior oder der Junior, mit denen die da konfrontiert werden, sind“, berichtet sie. „Da habe ich auch in dem Zuge ein paar Experteninterviews geführt und wollte mir das noch mal ganzheitlicher von den Leuten anhören“. Zuletzt habe sie auf der Grundlage ihrer Daten Handlungsempfehlungen herausgearbeitet, um diesen Prozess ein bisschen einfacher oder strukturierter angehen zu können.

„Also mir war schon bewusst, dass es ein wichtiges Thema ist, aber mir wurde im Laufe der Arbeit noch einmal klar, dass es echt ein sehr, sehr relevantes Thema ist“, erzählt sie. „Wir haben allein in Deutschland, aber auch weltweit, einen großen Anteil von Familienunternehmen. Ich glaube, es waren so um die knapp unter 40 000 Übergaben pro Jahr, die allein in Deutschland stattfinden. Und allein an diesen Zahlen merkt man schon, was für einen großen Einfluss diese Unternehmensgruppe auch gesamtwirtschaftlich hat“.

So müsse es erst einmal einen geeigneten Nachfolger geben. Dann müsse der Senior auch bereit sein, sein Unternehmen, oftmals sein Lebenswerk, abzugeben. Das sei nicht so einfach. Vor allem, wenn der Nachfolger die Dinge anders angeht als der Senior, vielleicht auch anders handelt, als der Senior es getan hätte. „Daran sieht man eben, dass zum Beispiel bei so einem Generationswechsel in Familien und Unternehmen, es nicht nur die finanzielle Seite der Dinge zu betrachten gilt, sondern eben auch eine emotionale Seite“, so Owczorz.

Ihre Bachelorarbeit hat Owczorz im Bereich Marketing geschrieben, dann aber gemerkt, dass ihr die Finance-Richtung noch mehr zusagt. Finance sei dabei ein sehr breit gefächerter Bereich. „Also gerade die Finanzwelt ist super breit und verschieden. Ich mache aktuell ein Finance-Training und schaue da in verschiedene Finanzbereiche von einem Unternehmen rein. Sei es jetzt die Steuerabteilung, sei es das Konzern-Controlling, seien es Projektgeschäfte“, erzählt sie.