Meinung WZ-Kommentar zu den neuen Plänen für den ehemaligen Kaufhof: Solide Belebung
Wuppertal · Kulturdezernent Matthias Nocke setzt für den Kaufhof auf ein Konzept, das pragmatisch wirkt – und wohl weniger Widerstand auslöst als frühere Pläne.
Nichts gegen Geschenkpapier zu günstigen Preisen oder Dekoartikel mit Schnäppchengarantie, wie sie der Discounter Tedi in mehreren Filialen in Elberfeld anbietet. Aber wirklich gefüllt ist die Lücke im ehemaligen Kaufhof damit nicht. Allein schon räumlich nicht: Tedi bespielt nur eine vergleichsweise kleine Fläche der großen Immobilie. An Ideen, wie man das Gebäude bespielen könnte, mangelte es mitunter nicht. Die Pläne von Oberbürgermeister Uwe Schneidewind, dort nicht nur die Zentralbibliothek, sondern auch eine Schule, die „Else“, unterzubringen, wurden vergangenes Jahr aber nicht nur von den Gegenspielern des grünen OB zerpflückt. Auch die Grünen-Fraktion haderte damit, nachdem die Lehrer der Gesamtschule ihre Bedenken angemeldet hatten. Mit fehlenden Lehrerparkplätzen am Kaufhof soll das nichts zu tun gehabt haben, es ging ihnen um Pädagogisches. Bis dato wurde die Sanierung der Else immer als immens dringend angemahnt. Dazu hört man derzeit merkwürdigerweise nichts Konkretes mehr. Jetzt klagt offenbar das Bergische Berufskolleg über Sanierungsstau. Dem will Matthias Nocke mit dem Konzept Abhilfe schaffen. Es ist nicht die Neuerfindung des Rades, aber macht einen soliden Eindruck und dürfte für eine gute Belebung des Warenhauses sorgen. Den bekannten Blockadereflex einiger Fraktionen reizt es wohl nicht.