Interview Vor Merkel-Besuch: Jürgen Rüttgers hält Wuppertaler Junior Uni für eine Idee mit Zukunft

Wuppertal · Jürgen Rüttgers (CDU), ehemaliger Bundesforschungsminister und ehemaliger Ministerpräsident von NRW, begleitet am Montag Bundeskanzlerin Angela Merkel bei ihrem Besuch der Junior Uni.

Die Junior Uni in Barmen.

Foto: Junior Uni

Jürgen Rüttgers war einer der ersten, die an Ernst-Andreas Zieglers Idee einer Junior Uni glaubten und ihn unterstützten. Der Politiker ist der Junior Uni seither verbunden. Wenn am Montag Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) die Junior Uni besucht, wird er sie ebenso wie Ministerpräsident Armin Laschet begleiten.

Erinnern Sie sich daran, wie Sie zum ersten Mal von der Junior Uni gehört haben?

Jürgen Rüttgers: Ich war direkt begeistert. Das war und ist ein hochaktuelles Thema: Jungen Leuten über die Schule hinaus die Möglichkeit zum Lernen, zum Experimentieren in Themenbereichen zu geben, die sie selbst spannend finden. Und der Erfolg gibt Professor Ziegler Recht.

Was ist es, das aus Ihrer Sicht zum Erfolg dieser Idee beigetragen hat?

Rüttgers: Es gibt Menschen mit Ideen und es gibt Menschen wie Ernst-Andreas Ziegler, die andere begeistern können. Das galt für den damaligen Oberbürgermeister, das galt für mich und viele andere, die er als Unterstützer ins Boot geholt hat.

Sie waren als NRW-Ministerpräsident Schirmherr der Junior Uni, haben sie 2008 gemeinsam mit Lore Jackstädt eröffnet. Wie haben Sie die Entwicklung weiter begleitet?

Rüttgers: Weil ich so begeistert über diese einzigartige Einrichtung war und bin, bin ich immer wieder in die Junior Uni gekommen. Und Ernst-Andreas Ziegler hat mir auch immer wieder vom Stand der Dinge erzählt – und manchmal konnte ich auch helfen. Es gab ja viele Fragen zu beantworten, Kontakte zu vermitteln. Insofern fühle ich mich der Junior Uni sehr verbunden.

Jürgen Rüttgers.

Foto: Jürgen Rüttgers

Was überzeugt Sie an dem Konzept?

Rüttgers: Schon als Bildungsminister habe ich mich dafür eingesetzt, dass wir mehr für die frühkindliche Bildung im Bereich Mathematik, Ingenieurwesen und Technik tun. Das ist ein Bereich, der nach wie vor dringend der Förderung bedarf. Die Junior Uni ist eine Idee mit Zukunft. Wenn wir über die Wissensgesellschaft reden, davon, dass sich das Wissen alle fünf bis sieben Jahre verdoppelt und dass unser Wohlstand in Europa davon abhängt, dass wir bei neuen Technologien Spitzenplätze einnehmen – dann müssen wir die Kinder für diese Themen begeistern.

Wie kann man die Junior Uni weiter unterstützen und dazu beitragen, dass weitere Junior Unis entstehen?

Rüttgers: Immer, wenn ich über die Wissensgesellschaft rede, verweise ich auf die Junior Uni. Denn nichts ist so gut wie ein gutes Beispiel. Ich erinnere mich, wie die Junior Uni zunächst nur einen Raum zur Verfügung hatte, dann wurde es immer mehr, dann kam dieses wunderbare Gebäude. Es würde mich sehr freuen, wenn wir das aktuelle Jubiläum nutzen, um für die Idee zu werben, damit weitere Junior Unis entstehen. Dafür muss es jemanden geben, der sagt „Ich mache das.“ Dann kann man helfen. Man muss Leute zusammenholen, mit Schulen zusammenarbeiten, damit Kinder von dem Angebot erfahren. Wenn Sie dann die glänzenden Augen der Kinder sehen, dann läuft das.