Kirche „Es liegt einiges im Argen“
Westen · Neujahrsempfang der Katholischen Pfarreiengemeinschaft Wuppertaler Westen: Der Wunsch nach Reformen war ein Thema.
Umbrüche erlebt die Katholische Pfarreiengemeinschaft Wuppertaler Westen. Neben personellen Veränderungen steht auch die weitere Ausrichtung bei den Gläubigen auf dem Prüfstand. Im vergangenen Jahr hat die von zahlreichen Vohwinkeler Katholikinnen mitgetragene Initiative Maria 2.0 bereits den Wunsch nach Reformen gezeigt. Diesen Weg will ein nicht zu übersehender Teil der katholischen Christen im Westen des Stadtgebiets weitergehen. Auch beim Neujahrsempfang der Gemeinden St. Bonifatius, St. Mariä Empfängnis, St. Ludger und St. Remigius am Sonntag im Gemeindezentrum an der Edith-Stein Straße ging es um die Aufbruchsstimmung in der Pfarreiengemeinschaft.
„Wir wollen nach vorn schauen“, betonte die gemeinsame Pfarrgemeinderatsvorsitzende Regina Monschau in ihrer Rede. 2019 sei ein „schwieriges und sehr anstrengendes Jahr“ gewesen. „Es gibt einiges, was im Argen liegt“, räumt sie ein. „Uns ist bewusst, dass viele Menschen etwas ändern möchten.“ Sie wirbt um Geduld: „Nicht alles geht so schnell, wie wir uns das wünschen.“ Beim Thema Maria 2.0 gab es im Gemeindezentrum Applaus. „Uns macht Mut, dass wir von so vielen Menschen unterstützt werden“, so Mechthild Rohde, Sprecherin der katholischen Frauengemeinschaft Deutschland (KFD) in der Pfarreiengemeinschaft.
Thema wird auch die
Personalsituation sein
Nach wie vor nehmen die an der Initiative Maria 2.0 beteiligten Katholikinnen an jedem ersten Sonntag im Monat mit weißen Schals am Gottesdienst teil. Die Kleidungsstücke sollen den Wunsch der Frauen nach mehr Mitspracherecht symbolisieren. Beim Leiter der Pfarreiengemeinschaft, Dirk Baumhof, stoßen die Anliegen der Gläubigen auf Verständnis. „Es gibt Dinge, die man verbessern kann und muss“, so der Pfarrer. „Wir wissen – trotz manch unterschiedlicher Auffassungen –, wie wesentlich und notwendig die Erneuerung unserer weltweiten Kirche aus dem Geist des Evangeliums ist“, so Baumhof. Derzeit laufe mit den Gemeindegremien ein interner Abstimmungsprozess, um Konzepte für die Zukunft zu erarbeiten.
Beschäftigen wird die Pfarreiengemeinschaft auch die Personalsituation. Bei Kaplan Alhard Mauritz-Snethlage steht Ende August die Regelversetzung an. Diakon Manfred Schäfer hat bereits seinen Ruhestand angetreten. „Die Nachfolgeregelungen sind noch unklar“, sagt Dirk Baumhof. Er verweist auf laufende personelle Veränderungen in der gesamten Diözese.
Deutlich erfreulicher sind die baulichen Fortschritte bei der Entwicklung des Gotteshauses St. Ludger zur Fahrradkirche. Der westliche Eingangsbereich wird derzeit in eine Kapelle umgewandelt. Hier hat die eigens angefertigte Ikone der Madonna del Ghisallo -Schutzpatronin der Radfahrer- eine neue Heimat gefunden. Vor der Kirche entstehen Fahrradständer, eine E-Bike Ladestation und Sitzgelegenheiten. Die Fertigstellung ist im Frühjahr geplant.