Kein Wechsel nach Niedersachsen: Stefan Kühn bleibt Sozialdezernent in Wuppertal

Stefan Kühn (SPD) unterliegt im niedersächsischen Landratswahlkampf.

Wuppertal. Stefan Kühn bleibt in Wuppertal: Nach seiner Niederlage im Landratswahlkampf im niedersächsischen Wesermarsch-Kreis kündigte der der Wuppertaler Sozialdezernent (SPD) am Montag an, „sehr gern“ im Tal zu bleiben und sich seinen bisherigen Aufgaben weiter zu widmen.

Wie berichtet, wollte Kühn das vakant werdende Amt des Landrats im niedersächsischen Wesermarsch-Kreis übernehmen. Eine Region, in die es schon lange Kontakte gebe: „Meine Frau leidet an Allergien und verträgt das hiesige Klima nicht gut, weswegen wir seit Jahren regelmäßig viel Zeit an der Nordsee verbringen.“
Die deutliche Niederlage am Wahlsonntag — Kühn unterlag dem für die CDU angetretenen parteilosen Kandidaten Thomas Brückmann im Kampf um das Landratsamt — sei zwar enttäuschend gewesen, doch nun gelte es, in Wuppertal weiter zu arbeiten und sich Themen wie dem Ausbau der U3-Betreuung oder Integration und Zuwanderung zu widmen.

An einen baldigen Weggang denke er nicht — im Gegenteil: „Ich beabsichtige nicht nur, meinen Vertrag wie vorgesehen bis 2016 zu erfüllen, sondern stehe, wenn der Rat es möchte, auch noch acht weitere Jahre zur Verfügung“, sagte Kühn am Montag im Gespräch mit der WZ.

Die Aussicht auf das Amt des Landrats in Niedersachsen sei „eine einmalige Gelegenheit im doppelten Sinne des Wortes“ gewesen: „Eine Gelegenheit, bei der ich ausnahmsweise ja gesagt habe.“ Es hätte in der Vergangenheit „einige Angebote gegeben, die ich aber immer ausgeschlagen habe“, so Kühn. Im Wesermarsch-Kreis hätte für ihn alles gepasst, „doch die Wähler haben eine klare Sprache gesprochen. Das ist zu respektieren, und damit ist das Thema für mich auch erledigt“. Insofern sei der gestrige Montag in Wuppertal ein „ganz normaler Arbeitstag“ für ihn gewesen.

Als „Schlappe“ empfinde er sein Bleiben in Wuppertal nicht, betont der Sozialdezernent: „Was ich in den letzten sechs Monaten an Rückmeldung aus Wuppertal erhalten habe, das hat mich zutiefst berührt. Wenn mir Menschen quer durch alle Hierarchien und gesellschaftlichen Schichten sagen, dass sie meine Arbeit wertschätzen und mich vermissen werden — dann verstehe ich das als Rückenwind für meine künftige Tätigkeit hier.“

Zur Nordsee gehe es weiterhin — an Wochenenden und im Urlaub: „So, wie wir es über die Jahre gehalten haben.“