KlangArt-Finale: Gänsehaut im Skulpturenpark

Musikerin Christina Branco begeistert rund 550 Besucher mit Fado und Tango.

Wuppertal. Beim finalen Open-Air-Konzert der KlangArt-Reihe im Skulpturenpark wurde die portugiesische „Fadista“ Cristina Branco von 550 begeisterten Zuschauern mit stehenden Ovationen verabschiedet. „Für das kulturelle Leben in Wuppertal sind Auftritte so herausragender Künstler sehr wichtig“, drückte Zuschauerin Ursula Gerling nach Branco´s zweistündiger Performance ihre Wertschätzung aus.

Mit ihrem spielfreudigen Ensemble, Ricardo Dias am Piano und Akkordeon, Bernardo Couto an der portugiesischen Gitarre, Carlos Manuel Proença an der klassischen Gitarre und Bernardo Moreira am Kontrabass, zog die Portugiesin im violetten, schulterfreien Abendkleid das Publikum vom ersten Ton an in ihren Bann. „Willkommen zu einer scharfen Mixtur von Fado und Tango“, begrüßte die charmante und ausdrucksstarke Künstlerin das Auditorium auf Englisch.

Dass der Fado im Gegensatz zum Tango zurückhaltender, weniger visuell und theatralisch daherkommt, widerlegte Cristina Branco bei „Trago um Fado“ und „Longe do Sul“, wo sie mit starker Bühnenpräsenz die Lieder durchlebte. Bei der Vertonung des Gedichtes von Charles Baudelaire „Invitation au voyage“ offenbarte sie ihren Hang zum französischen Chanson.

„Nao ha so Tangos“ verkörpert den Geist ihres neuen, Anfang August erschienen Albums, am deutlichsten. „Ich liebe diesen melancholischen, schwermütigen Fado“, erzählte Zuschauerin Angelika Garcia, die mit ihrem spanischen Mann Miguel Garcia zu den Fans dieses unverwechselbaren Musikstils gehört. „Anclao en Paris“, ein klassischer Tango von Carlos Gardel, unterstrich den Facettenreichtum ihres Repertoires. Gänsehautgefühl gab´s beim wehmütigen „Un amor“ und beim Klassiker „Dos Gardenias“. Mit geschlossenen Augen und ihrer warmen Stimme zelebrierte Cristina Branco den portugiesischen Blues in Vollendung. Doch auch die pure Lebensfreude zeigte sich bei den originell und mit Esprit vorgetragenen „7 Pedacos“ und dem umjubelten „Bomba Relogio“. Einen würdigeren Abschluss der Open-Air-Saison hätte man sich nicht vorstellen mögen, war sich das Publikum nach zwei Zugaben sicher.