Kunstprojekt Kleine Künstlerinnen und Künstler begeistern mit eigener Ausstellung in Wuppertal

Wuppertal · Kunstprojekt in der Bethesda-Kita mit krönendem Abschluss.

Künstlerin Julia Scherer (v.l.) mit den kleinen Künstlerinnen Hannah, Romy und Mailin.

Foto: Andreas Fischer

Wer am gestrigen Freitag die Bethesda-Kita auf der Nevigeser Straße betreten hat, der wurde nicht nur von einem typischen Kita-Ambiente mit jeder Menge Spielzeug begrüßt, sondern befand sich zugleich inmitten einer Kunstausstellung vieler kleiner Künstlerinnen und Künstler. Dieser zugrunde lag das Projekt „Künstlerinnen und Künstler in die Kita“, das vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW gefördert wurde.

Gestartet hat das Projekt in der Kita am 23. April. Seither haben die Kinder jeden Dienstag – mit Ausnahme einer dreiwöchigen Sommerpause – für eine Stunde gemeinsam mit der Künstlerin Julia Scherer Einblicke in die Welt der Kunst erhalten, verschiedenste Techniken kennengelernt und eigene Werke kreiert. Die Ausstellung in der Kita am Freitag, bei der die Kinder ihren Eltern ihre Werke präsentieren konnten, bildete sodann den Abschluss des Projekts.

Kinder zeigten sich vom Projekt begeistert

„Die Kinder finden durch die Kunstwerke einen weiteren Weg, sich zu artikulieren und zu kommunizieren“, erklärt Julia Scherer. Als Künstlerin hat sie bereits fünf Kitas bei der Durchführung des Projekts begleitet, bald startet sie zudem ihr Referendariat als Kunstpädagogin an einer Berufsschule. „Die Kinder fanden alles sehr spannend, zum Beispiel, wie Farbe sich mit anderen Materialien zusammen verhält. Ich habe oft von ihnen die Rückmeldung erhalten, dass sie immer schon auf die Dienstage gewartet und sich gefreut haben, etwas Neues zu lernen. Das Projekt war wirklich für sie und für mich bereichernd.“

Zu Beginn der Projektphase haben die Kinder ein wenig in die Welt der Kunstgeschichte schnuppern dürfen. Auch einige Museen konnten sie kennenlernen. Scherer hat den Kindern anschließend zwei Künstler vorgestellt: Vincent van Gogh und Paula Modersohn-Becker. Anhand ihrer Werke und den sich darin befindenden Motiven – etwa das Thema Nacht aufgrund von van Goghs Werk „Sternennacht“ – haben die Kinder schließlich an eigenen Werken gearbeitet. „Die Kinder sollten dann ihre eigene Nacht gestalten. Ein Kind hat dann zum Beispiel viel gelbe Farbe benutzt und das damit erklärt, dass die Nacht besonders warm ist“, berichtet Scherer. Manche Nächte gestalteten sie stürmisch, andere wiederum farbenfroh. „Die Kinder sagen dann, dass das besonders schöne Nächte für sie waren und sie ein gutes Gefühl hatten, das sich fast wie ein Zauber anfühlte, weil ihre Familie dabei war.“ So hätten die Kinder ihre Gefühle mit Farbe auf ein Bild transportiert.

Eines der Kinder, das sich im Rahmen des Projekts kreativ austoben konnte, ist der fünfjährige Apostolos. Stolz leitet er seine Eltern durch den Ausstellungsraum, zeigt seine Werke und erzählt. Mama und Papa knipsen begeistert Fotos. Das Projekt habe ihm viel Spaß bereitet, berichtet Apostolos. Passend zum Thema „Laubwald“ hat er einen grünen Wald gemalt, zum Thema „Lieblings- und Fantasietiere“ hat er wiederum eine Schnecke und ein Chamäleon mit drei Hörnern aus Ton kreiert. Bereits zuvor habe er daheim gerne gemalt, erzählt seine Mama – und schaut sich mit seinem Papa voller Stolz an, was der Nachwuchskünstler erschaffen hat.