WZ-Kommentar Kommentar zu den Verzögerungen bei der Bauaufsicht in Wuppertal: Noch geht nur die Post ab
Meinung | Wuppertal · WZ-Redakteur Bernhard Romanowski sieht die Ursachen der Probleme nicht nur im Personalmangel bei der Stadt.
Eine Art Hilferuf der Behörde war schon im Oktober zu hören, als der Frage nachgegangen wurde, warum die Baugenehmigungen in Wuppertal so lange dauern. Besonders in der Denkmalschutzabteilung der Stadt haben die Mitarbeiter bei der Bearbeitung der Bauanträge arg zu kämpfen. Das Lamento über den Personalmangel hört man auch aus anderen Abteilungen der Stadtverwaltung. Rächt sich jetzt der Sparkurs, auf den Ex-Kämmerer und Stadtdirektor Johannes Slawig die Wuppertaler Politik und Verwaltung eingeschworen hat?
Mehrfach ließ sich sein Amtsnachfolger Stefan Kühn schon vernehmen, bedeutend mehr Personal rekrutieren zu wollen. Es mangelt aber wohl besonders an Leuten mit den notwendigen Kenntnissen im baurechtlichen und im Software-Bereich – zugegebenermaßen beides sehr komplexe Felder. Doch dafür, dass bestimmte digitale Verfahren noch gar nicht laufen und somit weder den Sachbearbeitern, noch den Antragstellern zur Verfügung stehen, kann man in Wuppertal nichts. Hier ist das Land NRW augenscheinlich mit angezogener Handbremse unterwegs: Vieles soll schon auf dem Weg sein, aber offenkundig nicht auf direkter Strecke. Für die Antragsteller bedeutet das weiterhin viel Papierkram, weil online noch nichts läuft. Vorsicht, Ironie: So verlernt man wenigstens die alten Kulturtechniken des Postwesens nicht.