Kraftakt am Ostersbaum: Die Preßburger Treppe ist gerettet
Der Weg zur Gathe wurde am Donnerstagmittag neu eingeweiht. Ohne viel Geld vom Land bliebe er auf Dauer gesperrt.
Ostersbaum. Die Mai-Sonne strahlte am Donnerstag über das ganze Gesicht, als die Preßburger Treppe zwischen der Gathe und der Flensburger Straße am Ostersbaum feierlich ihrer alten und neuen Bestimmung übergeben wurde: Für insgesamt 383.000 Euro ist die Treppe seit Juli vergangenen Jahres saniert und bei dieser Gelegenheit auch umgestaltet worden. 80 Prozent des Geldes stammen aus dem Programm „Soziale Stadt“ und damit vom Land, so dass auch Vertreter der Bezirksregierung beim Ortstermin an Bord waren.
Entsprechend deutliche Worte fand Oberbürgermeister Peter Jung bei der Feierstunde mit akrobatischem Rahmenprogramm in Form von Stelzenläufern: „Ohne das Land ginge so etwas nicht“, sagte er an die gut 50 Gäste gerichtet — darunter auch Jugendliche der Else- Lasker-Schüler-Gesamtschule, die ebenfalls an der Neugestaltung beteiligt waren.
Jung appellierte an alle Bürger, die Preßburger Treppe nach diesem Kraftakt pfleglich zu behandeln. „Wir haben lange dafür kämpfen müssen.“ In der Tat ist die Treppe jetzt nicht mehr nur ein Verkehrsweg, sondern auch ein Hingucker: Die Künstlerin Diemut Schilling hat sie gemeinsam mit den Nachbarn symbolträchtig neu gestaltet: „Was möchtest du überwinden?“, fragte sie gut 100 Schüler und Erwachsene mit Blick auf die Fassade.
Auch der „Knick“ im Mittelteil der Preßburger Treppe — einst ein Angstraum — ist entschärft: Diese Passage wurde abgeschrägt und ist jetzt übersichtlich.
Hinzu kommt ein kleiner Stadtgarten, der auf halber Strecke auf einer Brachfläche angelegt wird. Die Stadt hat das Gelände an den Verein „Neue Arbeit — Neue Kultur“ verpachtet. Er legt gemeinsam mit dem Nachbarschaftsheim dort den „Ostersbaumer Honiggarten“ an. Außerdem wurden Stufen und Stützmauern instand gesetzt, und auch die neue Beleuchtung macht alles freundlicher.
Mit der Eröffnung schließt sich ein Kreis, der vor Jahren seinen Anfang nahm: Die Neugestaltung der Treppe war immer wieder ein Thema, bis das heutige Konzept vor vier Jahren Form annahm und die Bezirksvertretung im November 2010 grünes Licht gab. Das Treppenkunstkonzept am Ostersbaum wurde bereits mit dem Robert-Jungk-Preis ausgezeichnet.