Bergische Kantorei Wuppertal: Ein Loblied mit aller Stimmgewalt
50 Sänger präsentierten Rossini-Musik.
Wupperfeld. Eine ungewöhnliche musikalische Zusammensetzung war es schon zu Gioachino Rossinis Zeiten Mitte des 19. Jahrhunderts. Am Sonntagnachmittag spielten erneut zwei Klaviere und ein Akkordeon zusammen mit vier Solisten und dem Chor der Bergischen Kantorei Wuppertal Rossinis „Petite Messe solennelle“ in der Alten Kirche Wupperfeld. Doch sicherlich gerade wegen dieser Besetzung wurde das Stück zum Erlebnis.
Das Zusammenspiel zwischen den beiden Flügel (Christian Zimmer, Rainer Schrapers) und dem Akkordeon (Ivana Mirkov) gestaltete sich mal ruhig und filigran, mal fröhlich beschwingt, meist aber vor allem dramatisch und kraftvoll. Dann ertönten starke und klagende Klänge des Akkordeons gepaart mit dem dumpfen Grollen der Klaviere. Dazu sangen Solisten und Chor unter der Leitung von Matthias Lotzmann ein Loblied auf Gott und Jesus.
Gleich zu Beginn bauten auch die rund 50 Sängerinnen und Sänger nach und nach zu den Worten „Kyrie eleison“ (Herr, erbarme dich) eine Stimmgewalt auf, die mit vollem Klang die Kirche erfüllte. Zusammen mit den Solisten schienen sich die Sänger beinah zu überschlagen in ihren Lobungen und Preisungen, untermalt von herrlich dekadenter Musik. Im weiteren Verlauf überzeugten die Solisten auch in Soloparts. Tenor Marco Schweizer und Bass Alexander Schmitt sangen akzentuiert und sichtlich mit Freude. Vor allem aber überzeugte die immer wieder herausragende Alt Heike Bader, die speziell im Duett mit Sopranistin Dorothea Brandt wundervoll harmonierte.
Rossinis Komposition förderte diese Harmonie mit sich immer wieder wiederholenden Textzeilen, die die Sängerinnen versetzt kanonartig sangen. Und auch der Chor zog in seinen Bann, wenn er mehrstimmig das „Amen“ prächtig in Wellen durch die Kirche hallen ließ.
So wurde dieses qualitativ sehr hochwertige Konzert von den Besuchern auch reichlich mit Applaus und Anerkennung bedacht.