Doppelausstellung: Nachtschwärmer und andere tierische Wesen

Nadine Wölk und Bronislava von Podewils sind zu Gast in der Galerie Epikur.

Wuppertal. Bilder mit nächtlichen Szenen und daneben Hirsche, Krokodile und Giraffen aus Wellpappe - die Galerie Epikur erzielt Kontraste. Sie zeigt Werke von Nadine Wölk und Bronislava von Podewils.

Großformatige Bilder präsentiert Wölk, die sie mit Acryl, Acryl-Lack und mitunter auch zusätzlich mit Sprühfarbe fertigt. Aber auch etwas kleinere Papierarbeiten sind dabei. Der Hintergrund der Motive bleibt meistens dunkel, bis auf vereinzelte Lichtpunkte ganz schwarz. Denn die junge Künstlerin, 1979 in Jena geboren, ist dem nächtlichen Stadtleben auf der Spur. Sie zeigt Nachtschwärmer, meist einsame Personen in der Dunkelheit.

Wölk interessiert "die besondere Stimmung in der Nacht". "Entweder tauchen die Figuren in die Dunkelheit ein, oder sie sind vom Blitzlicht angestrahlt", erklärt sie, die sich selbst als Nachtmensch bezeichnet. Gekonnt fängt sie charakteristische Lichtsituationen in Bildern ein. Als Vorlage dienen ihr Fotos: Schnappschüsse, die sie selbst macht oder aus dem Internet sammelt.

In ihren Papierarbeiten wendet Wölk verschiedene Techniken an. Sie zeichnet mit Buntstiften und Kugelschreiber, schraffiert, malt und klebt Papierschnipsel oder Folie auf. Von Nahem zeigt sich das fein gearbeitete Zusammenspiel einzelner Elemente. Tritt der Betrachter nur wenige Schritte zurück, entsteht der Eindruck einer Fotografie mit der typischen Stimmung nächtlicher Farb- und Lichtspiele.

Daneben bevölkern außergewöhnliche Tiere die Galerie. Bronislava von Podewils fertigt ihre Skulpturen aus Wellpappe. Sie klebt das leichte Material Schicht für Schicht aneinander und bildet fein die Anatomie der Wesen nach. Schließlich überzieht sie die Geschöpfe mit einer dünnen farbigen Wachsschicht.

Das weiche Grundmaterial der Skulpturen erhält damit Festigkeit. Die Schichten der Wellpappe bleiben sichtbar, und doch ergibt sich eine völlig andere, mitunter harzige Anmutung der Oberfläche. Die beiden Hirsche zeigt Podewils dabei nicht etwa röhrend, sondern ruhig am Boden sitzend.

Zu den Nachtmenschen auf Wölks Bildern wirken die Tiere wie Wesen fremder Welten. Ihre Beschaffenheit aus Pappschichten hat dabei durchaus kulissenhaften Charakter.

Die Schau ist bis 18. Oktober an der Friedrich-Engels-Allee 165 geöffnet - dienstags bis freitags, 14 bis 19 Uhr, und samstags, 13 bis 18 Uhr.