Nachruf Generalintendant der Wuppertaler Bühnen Dr. Hellmuth Matiasek verstorben

Wuppertal · Die Wuppertaler Bühnen haben einen enormen Verlust zu beklagen. Der ehemalige Generalintendant Dr. Hellmuth Matiasek ist im Alter von 90 Jahren verstorben.

Dr. Hellmuth Matiasek mit seiner Frau, der Schauspielerin Cornelia Froboess, im Jahr 2014.

Foto: dpa/Ursula Düren

Die Wuppertaler Bühnen gedenken ihrem ehemaliger Generalintendanten Dr. Hellmuth Matiasek. Der große Theatermacher, der in Wuppertal eine sehr erfolgreiche Phase des Theaterlebens gestaltet hat, verstarb am Do. 7. April 2022 im Alter von 90 Jahren in Rosenheim. „Unsere Anteilnahme und unser Mitgefühl gelten seiner Frau, der Schauspielerin Cornelia Froboess und ihren beiden Kindern.“, erklärt die Aufsichtsratsvorsitzende Karin van der Most.

1978 nahm Dr. Hellmuth Matiasek das Amt des Generalintendanten in Wuppertal auf. Zuvor war er bereits 1962 der jüngste Intendant im deutschsprachigen Raum, als er die Intendanz am Landestheater Salzburg übernahm. Neben anderen Stationen folgte die Generalintendanz des Braunschweiger Staatstheaters und die Direktion der renommierten Otto-Falckenberg-Schule in München. Er gestaltete bis 1983 das Theaterleben unserer Stadt. Er inszenierte mit Erfolg selbst, auch im Musiktheater, und verpflichtete Friedrich Meyer-Oertel (1936 – 2021) als Operndirektor. Während seiner Zeit in Wuppertal inszenierte Matiasek unter anderem den Repertoireklassiker „Rigoletto“, nicht experimentell, aber mit einem ungewohnt scharfen Blick auf das Drama des Außenseiters.

Schon seine ersten Spielzeit 1979/80 brachte zudem mit 345.700 Zuschauern im Vergleich zur Vorjahresspielzeit eine Steigerung von knapp 30.000 Zuschauern gegenüber dem Vorjahr.

Der Vollblut-Theatermann Dr. Hellmuth Matiaseck gründete bereits mit 22 Jahren in seiner Heimatstadt Wien das avantgardistische Theater „Kaleidoskob“, das bis heute als Ateliertheater weiter besteht. Während seiner Intendanz in Braunschweig wurde er mit dem Etikett „Bürgerschreck“ belegt, verband jedoch in Wuppertal und München auf sehr ausdrucksstarke Art und Weise Tradition und Moderne miteinander. Deshalb wird sich Wuppertal stets dankbar an seine Intendanz erinnern.“, erklärt Kulturdezernent Matthias Nocke.

Nach seiner Zeit in Wuppertal leitete Hellmuth Matiasek mehrere Theater in Österreich in Deutschland, unter anderem das Münchner Gärtnerplatztheater von 1983 bis 1996. Es folgte die

Leitung der „Bayerischen Theaterakademie August Everding“, er verantwortete ein Jahrzehnt auch die Carl-Orff-Festspiele im oberbayerischen Andechs, und war in Deutschland und Europa als Gastregisseur eine gefragte Theaterpersönlichkeit.

(dk)