Konzert: Die Tuba einmal ganz vorne beim Dirigenten
Im vierten Sinfoniekonzert gab es mit dem Basstuba-Konzert von Ralph Vaughan Williams ein selten gespieltes Werk zu hören.
Wuppertal. Normalerweise dient die Basstuba dem Orchester als grundierendes Element, auf dem die Instrumente ihre Klangfarben entfalten und glänzen lassen können. Das ist im vierten Sinfoniekonzert der Saison ganz anders: Hartmut Müller sitzt nicht versteckt hinter den Streichern, sondern als Solist gleich neben Toshiyuki Kamioka, dem Dirigenten.
Der Jubel des Publikums verleitet den Solisten zu einer Zugabe: Dass Johann Sebastian Bach die Cello-Suite eigentlich für Tuba geschrieben habe, wenn sie denn erfunden gewesen wäre, will Müller den Celli-Kollegen weismachen - Tubisten sind also offensichtlich auch Spaßvögel.
Selbst das ruhige "Adagio" mit Bach-Zitaten bringt keine wirkliche Entspannung - untergründig ist sie mit Verzweiflung gepaart. Auch Fanfaren-Märsche und kantige Zwiegespräche der Instrumentengruppen im Finalsatz transportieren bei allem Strahlglanz die resignativen Züge. Eine bessere Deutung von Schumanns Zweiter kann man sich wohl kaum wünschen.