Blech und Edelsteine

Der Tubist Hartmut Müller spielt sein Instrument im Sinfonieorchester – und im Quartett.

Wuppertal. Tubisten haben es schwer. Nicht nur müssen sie ihr schweres, unförmiges Instrument durch die Gegend hieven, sondern es existieren reichlich Witze und Vorurteile. Sie gelten als trinkfest und werden gerne in die Volksmusik-Ecke abgeschoben. Dem will Hartmut Müller, Tubist des Wuppertaler Sinfonieorchesters, entgegenwirken. "Die Tuba ist das Blechblasinstrument mit dem größten Tonumfang. Wir können genauso schnell und leise spielen wie die anderen." Zumindest die echten Profis.

Noch viel mehr Tuba-Töne präsentieren kann Hartmut Müller am 9. und 10. Dezember. Denn beim 4. Sinfoniekonzert spielt er unter der Leitung von Toshiyuki Kamioka das Tuba-Konzert von Ralph Vaughan Williams. "Vor dem hauseigenen Publikum aufzutreten, ist eine besondere Herausforderung." Schon seit Monaten übt der Musiker fleißig an dem bekanntesten Tuba-Konzert.

Die künstlerische Reife bestand er mit Auszeichnung, spielte da schon fest im Polizeimusikcorps und bekam ein Stipendium für ein weiteres Studium zur Konzertreife bei Walter Hilgers in Aachen. Eineinhalb Jahre verbrachte er dann noch im Sinfonieorchester des saarländischen Rundfunks, kehrte aber 1988 nach Wuppertal zurück. Mit fünf Kindern ist es einfacher, in der Nähe der Großeltern zu leben. Wenn Müller mal länger dienstfrei hat, reist er gerne mit seiner Frau in ihre brasilianische Heimat und sucht dort in alten Minen nach Edelsteinen.