Musik: Cronenberger Musizierkunst im Tal

Konzert in der Immanuelskirche bot Harmonie und Präzision.

Wuppertal. Musik auf dem Cronenberg - Werner Dickels Konzertreihe gastierte im Tal, und zwar in der Immanuelskirche. Dort war es Dickel gelungen, eine kleine aber sehr feine und international renommierte Gruppe von Musikern einzuladen, um Kammermusik aufzuführen. Wolfgang Amadeus Mozarts "Kegelstatt-Trio" in Es-Dur (KV498) eröffnete den Abend mit einer durchaus unüblichen Trio-Besetzung aus Klarinette, Bratsche und Klavier. Hans-Dietrich Klaus gestaltete auf der Klarinette die Phrasen ausdrucksstark und mit wunderbarem Ton. Einfühlsam begleitet wurde er dabei von Nerine Barrett am Klavier. Lila Brown steuerte mit ihrer Bratsche eine weitere Klangfarbe bei, auch wenn sie sich mit ihrem Instrument nicht immer gut Gehör verschaffen konnte. Ulrike-Anima Mathé und Kjell-Arne Jörgensen ließen darauf Ausschnitte aus Béla Bartóks 44 Duos für zwei Violinen folgen. In dieser reduzierten Besetzung gelang es ihnen, Stimmungen und Klangfarben facettenreich und in beeindruckender Klangfarbenvielfalt darzustellen. Mathés heller, klarer Klang wurde perfekt ergänzt von Jörgensens tiefem, erdigem und warmem Ton. In Harmonie und Präzision entführten sie die Zuhörer mit jedem der zwölf Stücke innerhalb von Sekunden in eine neue Klang- und Vorstellungswelt. In der Jetzt-Zeit angekommen war das Programm mit der Uraufführung von Giselher Klebes "Il Giardino un Adagio per tre" für Violine (Ulrike-Anima Mathé), Klarinette (Hans-Dietrich Klaus) und Klavier (Nerine Barrett). Der 83-jährige Klebe hat neben Opern auch Sinfonien und eben auch Kammermusik geschrieben. Er nutzt zwar die Zwölfton-Technik, aber nicht im strengen Schönberg-Stil, so dass sich auch hier wieder ein großes Klangfarbenspektrum durch Dissonanzen, große Melodien und verschiedene Organisationen der Instrumente zeigt. Diese sind jeweils eigenständig und wechseln ihre Rollen als Solist, Begleiter oder Mitstreiter. Es folgen ruhige auf bewegte Abschnitte, Solo-Passagen auf Unisono-Melodien. Auch leise und dünne Passagen hielten die Musiker höchst spannend, bis das Stück mit einem imposanten Höhepunkt endete.

Einen gelungenen Abschluss des Konzertes bildete das Klarinettenquintett von Max Reger. Die Cellistin Bridget MacRae gab nun eine neue Klangfarbe durch den tiefen, vollen Ton ihres Instruments und mischte sich wunderbar harmonisch in das Ensemble. Das Werk bildete einen gelungenen Abschluss für einen begeisternden Konzertabend.