Peter Paul Förster: „Ich schreibe gerne sangbar“

Die Werke des Wuppertaler Komponisten und Chorleiters kommen gut an. Jetzt erscheinen sie in einem renommierten Musikverlag.

Foto: Fischer, A. (f22)

Peter Paul Förster (87), Wuppertaler Komponist und Chorleiter, hat schon für namhafte Chöre komponiert: Die Wuppertaler Kurrende und die Mädchenkurrende, die Mainzer und Kölner Domchöre, die Regensburger Domspatzen und natürlich der eigene Wuppertaler Kammerchor führen seine Werke auf. Nun erscheinen seine Kompositionen beim renommierten Musikverlag Schott in Mainz.

Herr Förster, soeben sind Kompositionen von Ihnen im Mainzer Chorbuch bei Schott erschienen. Wie kam es dazu?

Peter Paul Förster: Das ist eine lange Geschichte. Mit Karsten Storck, der bis 2005 hier in Wuppertal an St. Laurentius Kantor war, haben mein Chor und ich erfolgreich zusammengearbeitet. Als er an den Mainzer Dom als Domkantor berufen wurde, hat er Motetten von mir dem damaligen Domkapellmeister Mathias Breitschaft gezeigt. Dem gefielen sie so gut, dass er sie dem Schott-Verlag empfohlen hat. Nun sind sie im Chorbuch erschienen. Mittlerweile hat der Verlag um weitere Kompositionen von mir gebeten und will sie veröffentlichen.

Wie lange braucht es, bis eine Komposition fertiggestellt ist?

Förster: Das ist recht unterschiedlich, zumal dann, wenn verschiedene Fassungen entstehen sollen. Das kann ich vielleicht an einer meiner Motetten aufzeigen. Heinz Rudolf Meier, der Leiter der Elberfelder Mädchenkurrende, hatte Musik von mir aufgeführt und sagte, sie sei seinem Chor „in die Kehlen geschrieben“. Daher bat er mich um eine Vertonung des Gebetes „Herr, mach mich zum Werkzeug deines Friedens“. 2012 habe ich eine Motette für diesen Text für drei bis vier Oberstimmen komponiert, die die Mädchenkurrende zu ihrem zehnjährigen Bestehen aufführte. Auch Herr Storck hat sie mit seinem Mädchenchor am Dom gesungen, allerdings in einer erweiterten „Mainzer Fassung“. Zuletzt entstand eine Fassung für gemischte Stimmen, die ich mit meinem Chor im Mai uraufgeführt habe. Sie überarbeite ich derzeit, weil sie im August ins neue Chorbuch „Da pacem — Frieden“ bei Schott aufgenommen werden soll.

Wie würden Sie Ihre Kompositionen beschreiben? Sind sie für jeden Chor geeignet?

Förster: Ich schreibe gerne sangbar und am Text orientiert. Oft sind die Stücke, wie ein Kritiker einmal schrieb, zwischen archaischem Kirchenton und Moderne angesiedelt und am Sprachrhythmus ausgerichtet. Gerne verwende ich gregorianische und Volkslied-Zitate. Chöre mit gutem Niveau, die Wert auf Klangsinn und Ausdruck legen, kommen mit meinen Sätzen gut zurecht.

Gibt es kompositorische Pläne für die Zukunft?

Förster: Mein Kammerchor war oft die tragende Motivation, neue Stücke zu schreiben. Aber zur Zeit übt eine junge Dame für den Wettbewerb „Jugend musiziert“ im Fach Gesang. Für sie schreibe ich ein Klavierlied.