Tafeln, feiern, staunen beim Fux

Anne Hirth und Johanna Kluhs haben das frühere Lokal „Fuchspark“ erfolgreich mit Kultur belebt.

Foto: Stefan Fries

„Wuppertal ist faszinierend und befruchtend“, lautet das Fazit von Johanna-Yasirrra Kluhs und Anne Hirth, die einen Monat lang das Kulturfestival Fux im seit 15 Jahren geschlosssenen Ausflugslokal „Fuchspark“ organisiert haben. Am Freitag ist es mit einem Festessen und einem Konzert zu Ende gegangen.

Sie haben die Räume hinter den Bleiglasscheiben mit neuem, buntem Leben gefüllt, haben den Tresen mit der wohl ältesten Zapfanlage im Bergischen Land wieder in Betrieb genommen („alles funktioniert einwandfrei“, sagt Hirth), den großen Saal, der in Wirklichkeit riesig ist, für lange Tafeln und Theaterabende genutzt.

Im Wintergarten trafen sich Menschen zwischen 20 und 70 zum Filmgucken auf Sofas aus dem Theaterfundus. Man teilte Chips und tauschte Ansichten aus. Die Veranstaltungen waren bewusst nicht schick und kulturell abgehoben, sondern gemütlich. „Es funktioniert alles auf einer Ebene des Zwischenmenschlichen“, so Anne Hirth.

Dynamisch, offen, neugierig fanden die beiden Kulturfrauen die Wuppertaler. Sie hatten mit einer längeren Anlaufphase gerechnet, aber schon zur Eröffnung am 28. Mai zählten sie 140 Besucher. Rund 1000 Gäste kamen insgesamt zu improvisierten Fußball-Analysen, Swing-Tanztees und bergischer Kaffeetafel. Zur Finanzierung des Festivals reicht das selbstverständlich nicht. Möglich wurde es vielmehr durch das von der Bundeskunststiftung bezuschusste Projekt Doppelpass, bei dem sich Freie Szene und Stadttheater zwei Jahre lang befruchten sollen. Dafür gab es 150 000 Euro von der Stiftung, „90 000 Euro bleiben über die Zeit an den Bühnen hängen“, so deren Geschäftsführer Enno Schaarwächter.

Die beiden Organisatorinnen verlassen Wuppertal wieder. Johanna-Yasirra Kluhs geht nach Dortmund zurück, wo sie mit einer Kollegin das Theaterfestival „Favoriten“ organisiert. Anne Hirth fährt „erst mal nach Hause nach Berlin“ und beginnt dann in Hildesheim ein neues Projekt. Dem „Fuchspark“ wünschen sie ein vielfältiges neues Leben: „Vielleicht wird das ja auch die Ausweichstätte für das abgebrannte Landhaus Dreyer.“