Wieder einmal überzeugt Lokalmatador Lamprecht - er leitet den Symphonischen Chor Wuppertal - mit seinem Talent als Moderator. Witzig sagt er nicht nur die Stücke an, sondern gibt auch kleine Anekdoten zum Besten. Als Dirigent des Orchesters von Satu Mare verdient er den lang anhaltenden Beifall: Ohne zu poltern spielen die Musiker feine, weitgesponnene Melodielinien. Sie erzeugen bei leisen Stellen ebenso viel Klang wie bei lauten, musizieren rasante Läufe exakt und lyrische Klänge stimmungsvoll. Besonders Franz Lehárs Walzer "Gold und Silber" bietet ihnen die Möglichkeit, verschiedene Facetten zu zeigen.

Die Bläser bestechen mit ihrem ausgewogenen, einheitlichen und stimmigen Klang. Das Orchester spielt nicht nur, sondern pfeifft auch in Carl Michael Ziehrers "Weana Mad’ln" und singt in Johann Straußens "Bachus-Polka". Dazu tritt, in guter Tradition, ein Musiker als wahrhaftiger Gott Bachus auf und bietet Instrumentalisten und Publikum Wein an.

Als Solistin gesellt sich Désirée Brodka zum Orchester. Die Sopranistin trägt bei jedem Auftritt ein anderes, schickes Abendkleid und hat die Zuhörer mit ihren sprechenden Gesten und ihrem schwungvollen Auftreten schnell auf ihrer Seite. Wenn sie dann bei der Zugabe als "Julischka aus Budapest" noch das Tanzbein schwingt, schwillt der Applaus begeistert an. Da bleibt dann nur noch der unvermeidliche Radetzky-Marsch zur Abrundung des zweistündigen Programms aus Polkas, Walzer, Galopps und Arien.