Kultur in Wuppertal Vielfältige Weisen des Storytellings
Galerie Droste setzt Chronicles-Reihe fort.
In der bislang größten Gruppenausstellung „Chronicles Volume 2“ präsentiert die Galerie Droste an der Katernberger Straße elf internationale Künstler, die vielfältige Ausführungen des Storytellings auf Leinwand und Papier abbilden. Humorvolle Banalitäten, Einsamkeit oder Traumwelten verschmelzen zu einer Symbiose, die sich malerisch mit dem zeitaktuellen Geschehen auseinandersetzt. „Durch unsere internationale Ausrichtung spielen soziale Medien eine wichtige Rolle“, betont Galeristin Katharina Galladé, die die Galerie gemeinsam mit Patrick Droste betreibt.
Einer von sechs US-Amerikanern in der Schau ist Matt Hansel, geboren in den Siebzigern, Kind des digitalen Wandels. Er greift das Morbide und Vergängliche auf, verbindet es mit digitalen Motiven. Aaron Johnson, aus New York stammend, zeigt in seinen Arbeiten seine Umwelt-Auffassung auf verschwommene Art: Körper verschmelzen, Gesichter fügen sich zusammen, die Stadtszenerie symbolisiert etwas Traumhaftes. Welcher Eindruck bleibt nach kurzer Begegnung?
KC Ortiz´ Werke bewegen sich politisch im urbanen Umfeld und muten zuweilen propagandistisch an, während Jamea Richmond-Edwards biografische Ansätze in ihren Bildern aufzeigt, die zwischen Perspektiven und Perspektivlosigkeit schwanken, wobei ihre Portraits erst auf den zweiten Blick einen tragischen Charakter offenbaren.
Der 28-jährige Ire Philip Gerald, ein Vertreter der „Young Generation“, hat sich in seiner großformatigen Arbeit des Themas „soziale Medien“ bedient, und ein Werk geschaffen, das über die Bedeutung des Künstlers im heutigen Zeitalter mit dem Betrachter in einen Dialog tritt. Die naive, kindliche Art, mit der Gerald Spannung und Provokation erzeugt, ist der Kunstrichtung Digital Pop-Art zuzuordnen.
Welcher Eindruck bleibt
nach kurzer Begegnung?
Akos Ezer aus Ungarn verknüpft Abstraktion und Figuratives, überrascht mit eigenwilligem Bildaufbau und lässt Rückschlüsse auf die „Neue Sachlichkeit“ und „Industrialisierung“ zu. Seine Motive dokumentieren den harten Alltag in seiner Heimat, gesellschaftliche Arbeitsbedingungen, in der männliche Figuren durchs Bild taumelnd nach einem Weg aus dem Dilemma suchen. Mit Tim Sandow ist auch erstmalig ein Wuppertaler Künstler in der Galerie zu sehen. In einem Erzählstrang, den er mit surrealistisch anmutenden Gesichtern darstellt, sind etwa Pizzabäcker, Tabak-Shop-Besitzer oder Frau an Supermarktkasse zu sehen. Mit seinen filmografischen und szenischen Ansätzen will der Künstler einen Ausgangspunkt zu den Anekdoten setzen.
Außerdem sind Arbeiten von Andrew Schoultz, Travis Fish (USA), sowie Aleksandar Todorovic (Ser) und Julio Anaya Cabanding (Esp) in der Ausstellung zu sehen, die noch bis zum 4. April andauert. Öffnungszeiten: Mi bis Fr 14 bis 18 und Sa 12 bis 15 Uhr.