Dabei begann der Abend mit einer Panne. Mit dem kompletten Notenwerk in der Hand ("da müssen wir heute Abend durch") betrat Saxophonist und Frontmann André Enthöfer die Bühne - und ließ sämtliche Unterlagen fallen. "Aber das ist nicht alles, ich habe noch Noten vergessen", entschuldigte sich der Saxophonist, um im Hinterzimmer zu verschwinden. Nach seiner Rückkehr kündigte er grinsend "Melodien von gestern mit Arrangements von heute" an und forderte das Publikum auf: "Raten Sie mit, um was es sich handelt."

Und dann begannen Pianist Oliver Siegel, Gitarrist Serge Corteyn, Schlagzeuger Martin Thissen und André Enthöfer Saxophon. "Wicki", "Speedy Gonzales", "Löwenzahn" und "Catweazle" wurden intoniert. Nicht in kindgerechter Lieblichkeit, sondern jazzig arrangiert. Bei "Jim Knopf" reisten alle wie an Fäden gezogen zur Insel mit zwei Bergen in das schöne Lummerland, gingen im schnellen Rhythmus zu "Tom und Jerry" mit und rechneten mitsummend Pippi Langstrumpfs Zahlenakrobatik ("Zwei mal Drei macht Vier").

Das waren die leichten Musikhappen. Es gab auch Lieder, bei denen man die Köpfe zusammensteckte und leise Gewispertes "Weißt Du, was das ist?" mit einem leicht verzweifelten "nein" beantwortet wurde. "Tja, hätten Sie mal aufgepasst in Ihrer Jugend", frozzelte André Enthöfer, freute sich aber mit seiner Kombo offensichtlich darüber, dass im Publikum kommuniziert und geraten wurde.

Wo die Zuhörer partout zu keinem Ergebnis kamen, baute er Brücken. "Bei diesem Stück kann einem das Lachen vergehen." In guter Wicki-Manier rieben sich die Leute die Nasen und wussten: "Timm Thaler" ist gemeint. Ein ganzes Kinder-Fernseh-Serienleben wurde, auf 90 Minuten komprimiert, wieder lebendig.

Hoffentlich setzt das Quartett den Spaß bald mit "South Park" und den "Simpsons" fort.