WZ TV: Goldene Korrosion in der Schwarzbach-Galerie

Künstler Peter Schmidt zeigt Werke mit chemisch bearbeitetem Edelmetall.

Oberbarmen. "Zum Golde drängt, Am Golde hängt doch alles", lässt Goethe im "Faust" Gretchen seufzen. Auch Peter Schmidt ist überaus fasziniert von diesem Edelmetall. Wie der Künstler es in seinen Bildern verarbeitet, kann seit der Vernissage am Sonntag in der Schwarzbach Galerie begutachtet werden.

Mit dem Titel "Metamorphosen" sind seine Metall- und Korrosionsbilder überschrieben und zusammengefasst. "In diese Bilder könnte ich mich hineinsetzen", schwärmt Galeristin Barbara Binner. "Stundenlang kann ich sie betrachten, um alle Veränderungen des Materials zu erkennen." Von "Mineralisch I", "Orbit II" oder "Strukturen in Blaugrün und Rot", Arbeiten aus den Lieblingsmaterialien Kupfer, Eisen und immer wieder Blattgold, waren auch die Gäste, die zur Ausstellungseröffnung erschienen, offensichtlich angetan. Je nach Phantasie waren das Flusslandschaften in sattem Blau oder verlockend schimmernde Schriftzeichen in Bronze, deren metallische Herkunft sich bestenfalls erahnen ließ. Entsprechend wurde der 1936 in Berlin geborene Schmidt, der einst bei Walter Breker an der Kunstakademie Düsseldorf studierte, ausgefragt, was das Geheimnis seiner ausgefeilten Technik sei.

Natürlich verriet der 73-Jährige nicht im Detail, wie er es schafft, sattes Türkis zugleich dreidimensional tief und doch filigran wie Farbe erscheinen zu lassen, obwohl es sich bei seinen Exponaten doch um das Resultat von Metall mit Säure und Lauge handelt. Er erklärte aber, für die Strahlkraft seiner Farben sei die Dauer der Behandlung mit Chemikalien zuständig. Grundlage der vielschichtigen Mineralarbeiten des studierten Grafikers ist oft ein Gemisch aus Papier oder Pappe, das mit pulverisierten Metallen beschichtet wird und dann unter Hinzugabe verschiedenster Chemikalien wie Hirschhornsalz oder Salmiak oxidiert. Das Ergebnis sind abstrakt wirkende Sonnen und strahlende Hügelketten, deren Schillern und Schimmer sie so faszinierend macht.

Bis zum 26. August sind Peter Schmidts Bilder in der Schwarzbach 174 zu sehen - montags, mittwochs und freitags, 14- 19 Uhr. Am 10. und 17. August, 16-18 Uhr, führt Schmidt selbst durch die Schau.