Kuriose Geschichten von der Wupper

Bei einer Stadtrundfahrt von Oberbarmen nach Vohwinkel erzählte Jürgen Holzhauer 20 kuriose Geschichten.

Foto: Uwe Schinkel

Wuppertal. Ratternd und quietschend kommt das stählerne Ungeheuer zum Stehen und mit einem Klicken öffnen sich die Türen. „Alle Mann aussteigen bitte!“, ruft Jürgen Holzhauer, Stadtführer der Wuppertaler Touristik. Behutsam steigt seine Zuhörer nacheinander aus der Schwebebahn, die im Stehen ganz ordentlich schaukelt. Da fällt Holzhauer doch gleich eine Anekdote ein: Na klar, gerade das Schaukeln der guten alten Bahn hat doch damals die Elefantendame Tuffi in Panik versetzt, die aus der Bahn in die Tiefe stürzte und wie durch ein Wunder bloß eine Schramme am Po davontrug.

Allerlei solcher Anekdoten hat Holzhauer im Gepäck. „Mein Ziel ist es, Geschichten zu erzählen, die amüsant sind und zugleich den Stolz auf unsere Heimatstadt stärken“, so Holzhauer.

Dazu hat sich Wuppertal Marketing eine Führung der besonderen Art ausgedacht. Ausgehend von der Station Oberbarmen Bahnhof, macht die 35-köpfige Truppe an verschiedenen Stationen Halt: Von der Adlerbrücke geht es über das Landgericht und den Döppersberg hin zum Zoo. Nach einem kurzen Fußmarsch bis zur Sonnborner Straße geht es wieder per Schwebeexpress zur Endhaltestelle Vohwinkel.

Holzhauer betont gleich zu Beginn, dass er sich durchaus mal erlaube, Flagge zu zeigen: „Was den Döppersberg und die ganze Kritik betrifft, muss ich sagen, ich bin froh, dass nun endlich etwas Vorzeigbares geschaffen wird. Für diese Harnröhre von Tunnel hoch zu den Gleisen haben ich und andere Stadtführer uns oft geschämt.“

Mit amüsantem Barmer Platt und Barmer Dativ („folgen sie mich“) erzählt Holzhauer von reformierten entlaufenen Eseln — oder davon, wie Udo Lindenberg dem DDR-Staatsratvorsitzenden Erich Honecker in Wuppertal eine Gitarre schenkte („Gitarren sind besser als Knarren“). Zweieinhalb Stunden dauert die Führung, für die Holzhauer immer wieder mit Lachern belohnt wird. Das Wetter hingegen bestraft vor allem diejenigen, die ihre Handschuhe und Mütze daheim gelassen haben.

Von schlechter Laune aber keine Spur. „Mir gefällt es sehr gut, es ist sehr amüsant verpackt. Ich wäre nur lieber ein Stückchen weiter in die Stadt hineingelaufen, als an den Stationen zu bleiben“, sagt Gisela Berghaus. Auch bei Klaus Gerlach kamen die 20 kuriosen Geschichten gut an: „Es ist mal was anderes — sehr unterhaltsam.“