Kurrende feiert den 120. Geburtstag ihres Gründers
Stiftungskonzert zu Ehren Erich vom Baurs.
Wuppertal. Es wurde Abschied genommen in der Friedhofskirche. Etwa zwei Jahre hatte Stephan Hensen die Wuppertaler Kurrende künstlerisch geleitet. Nach einer aufwendigen Suche nach einem neuen Chorleiter hat man sich für Markus Teutschbein entschieden. Die lange anhaltenden stehenden Ovationen des Publikums waren der Beweis dafür, dass Hensen mehr als gute Arbeit geleistet hat. „Er hat die Kurrende hörbar nach vorne gebracht“, betonte Olaf Rosier. Der erste Vorsitzende des Knabenchors und Karl Kühme vom Vorstand der Kurrende Stiftung waren sich einig, dass er erst am Anfang einer Karriere steht.
Seine beachtlichen Chorleiterfähigkeiten demonstrierte er vor diesen Äußerungen auch mit seinem Abschiedskonzert. „Der Tod ist umschlungen in den Sieg“ lautete der Titel nach dem ersten Korintherbrief von Paulus. Es ging in Form von überwiegend Motetten darum, dass der körperliche Tod des Menschen nicht das Ende, sondern die Auferstehung eines geistlichen Leibes ist. Werke a cappella unterschiedlichster Epochen hatten sich Hensen und die Kurrendaner ausgesucht. Mehrstimmige Gesänge bekannter Komponisten wie Zoltàn Kodàly, Johann Pachelbel, Felix Mendelssohn Bartholdy waren vertreten wie weniger geläufige Namen: Werner Fussan, Andreas Hammerschmidt, Johann Kuhnau, Georgius Bárdos.
Hensen dirigierte umsichtig und mitatmend den Konzertchor der Kurrende. Aufmerksam folgte er seinen Anweisungen. Der barocke Stil wurde ebenso klangschön präsentiert wie die des letzten Jahrhunderts. Auch die Spirituals I can tell the world und Poor man Lazarus des Amerikaners Jester Hairston wurden schwungvoll zu Gehör gebracht. Traumhaft klangen das Abendlied Josef Gabriel Rheinbergers und La Nuit von Joseph Noyon nach einer Melodie von Jean-Philippe Rameau.
Zwischendurch überzeugte Hensen an der Orgel, als er und Cellistin Bettina Baumann eine der sechs „Patorales“ von Bohuslav Martinu sehr musikalisch zu Gehör brachten. Damit war noch nicht Schluss mit dem Stiftungskonzert anlässlich des 120. Geburtstags des Kurrendegründers Erich vom Baur. Erst als die zweite Zugabe - das irische Segenslied „Möge die Straße uns zusammenführen“ - verklungen war, durfte Hensen mit kurzen Ansprachen und Geschenken offiziell verabschiedet werden. has