Leukämie: Wuppertaler Feuerwehrleute retten weltweit Leben

Acht Feuerwehrleute haben Krebskranken mit Knochenmarkspenden geholfen. Am Freitag wurden sie ausgezeichnet.

Wuppertal. Vor zwei Jahren wurde dem Berufsfeuerwehrmann Markus Gerlach durch eine Knochenmarktransplantation das Leben gerettet. „Im April beabsichtige ich meinen Spender kennenzulernen, dann ist die zwei Jahre währende Sperrfrist um“, sagt Gerlach, dem es heute wieder gut geht und der wieder regelmäßig Sport treibt. „Die Unterstützung und Anteilnahme von Kollegen und Familie hat uns alle noch enger zusammen geschweißt“, berichtet der 30-Jährige.

Spontan hatten sich im Februar 2009 seine Kollegen von der Wuppertaler Feuerwehr sowie Mitglieder von Hilfsorganisationen und deren Angehörige bereit erklärt, an einer Typisierungsaktion teilzunehmen. 586 potenzielle Spender nahmen teil, um an Leukämie erkrankte Menschen zu retten.

Acht von Ihnen erhielten gestern im Barmer Rathaus durch Daniela Timmermann von der Deutschen Knochenmarkspenderdatei (DKMS) eine Urkunde. „Jeder Einzelne zählt“ ist darauf zu lesen. „Es ist großartig und sehr selten, dass acht Spender aus einer Aktion hervorgegangen sind“, sagt Daniela Timmermann. Bei jungen Menschen sei die Wahrscheinlichkeit höher, dass ein „genetischer Zwilling“ gefunden werde.

Oberbürgermeister Peter Jung lobte das Signal der Hilfsbereitschaft. In Anwesenheit von Feuerwehr-Chef Siegfried Brütsch und Harald Bayer, Dezernent für Gesundheit und Feuerwehr, sagte er: „Sie können auf Ihre Leute stolz sein.“ Je zwei Zookarten, „um die neuen Elefanten zu sehen“, überreichte Jung den Spendern Thorsten Kuhl, Florian Repp, Gernot Schulte, Philipp Siepmann, Alexander Tauscher, Marcel Zoric, Christian Zammert. André Kalkhöfer, der Achte im Bunde, war verhindert.

Marcel Zoric denkt an seine Operation vor zwei Jahren zurück, bei der ihm aus dem Beckenkamm Stammzellen entnommen wurden: „Eine einfache Blutspende reichte bei mir nicht aus. Der Eingriff dauerte eine Stunde. So konnte ein kleines türkisches Mädchen überleben. Das ist für mich das Wichtigste.“ Persönlich kennt er das Mädchen nicht. Auch hier werden die Daten erst nach zwei Jahren, wenn Spender und Patient damit einverstanden sind, preisgegeben.

Thorsten Kuhls Spende rettete einer Frau in den USA das Leben. „Man kann nicht nur nehmen, daher gebe ich gerne. Ich habe einen kleinen Sohn, der gesund ist, und dafür bin ich dankbar“, sagt Kuhl und ermutigt jeden Einzelnen zu spenden. Feuerwehrmann Markus Gerlach, bei dem in Intervallen eine Knochenmarkpunktion zur Kontrolle durchgeführt werden muss, hat glücklicherweise damals schnell einen Spender gefunden und weiß, wovon er spricht: „Ich freue mich für jeden, der es geschafft hat, den passenden Spender zu finden.“