Winterdienst: Die Stadt will aufstocken

Nach dem Schneechaos geht die Diskussion um wochenlange Bus-Ausfälle und blockierte Straßen weiter. Die Stadt will sich zum Teil neu aufstellen.

Wuppertal. Die massiven Probleme im Winterdienst und beim Busverkehr haben in den nächsten Wochen ein politisches Nachspiel: Während der Verkehrsausschuss unter anderem konkrete Zahlen zu Ausfällen im Linienbetrieb verlangt und dabei auch die Autofahrer in die Pflicht nimmt, künftig nicht wild zu parken, gibt es eine ausführliche Manöverkritik der Stadt, die nach dem Ausschuss für Ordnung, Sicherheit und Sauberkeit bis Mitte März alle Bezirksvertretungen beschäftigen wird. Und das Verwaltungspapier hat es — weit über die Rekord-Schneemengen hinaus — in sich.

Unter dem Punkt „Optimierung der Organisation des Winterdienstes“ arbeitet der Bericht zwölf Bereiche ab, mit denen der Streu- und Räumeinsatz steht und fällt: „Aus logistischer Sicht“ biete sich beispielsweise in Zukunft an, „einen Zwei-Schicht-Betrieb einzurichten.“

Bei einer „geringfügigen Aufstockung“ des Personals und Fuhrparks könne man nachmittags den Winterdienst mit ausgeruhten Fahrern fortsetzen: „In diesem Fall gelingt es auch, die Nebenstraßen der zweiten Priorität zeitnah zu bearbeiten.“

Die Kosten einer möglichen Erweiterung des Winterdienstes beziffert die Stadt mit gut 480.000 Euro und einer Gebührensteigerung von knapp 20 Prozent.

Abgesehen davon, dass die Stadt „Defizite im Bereich der Öffentlichkeitsarbeit“ beim Winterdienst einräumt, überlegt man nun offenbar doch, in Zukunft mehr Streusalz einzulagern und „ein zusätzliches, externes Lager einzurichten“. Derzeit warte man immer noch auf 600 Tonnen Streusalz aus einer Bestellung vom 8. Dezember.

Hinzu kommen Fahrerschulungen, die es bereits im vergangenen Jahr gab, und eine engere Zusammenarbeit zwischen den Ordnungsbehörden, Leitstellen, dem Winterdienst und den Wuppertaler Stadtwerken.

Letztere bekamen es im Verkehrsausschuss mit kritischen Nachfragen zu tun, als es um wochenlange Ausfälle, unzureichende Fahrgast-Informationen und das Beschwerdemanagement ging. Angeregt wurde zudem ein Treffen mit den Vorsitzenden der Verkehrsausschüsse in Solingen und Remscheid, um Erfahrungen im Umgang mit dem Winter auszutauschen.