Fußball: Stippvisite der großen Stars

Mit 4:0 (2:0) schlägt Leverkusen den FC Schalke 04 im Stadion am Zoo vor 5000 Zuschauern.

Wuppertal. Diese prominenten Gäste dürfen gerne wiederkommen. Mit Raul, Ballack, Rolfes, Helmes, Castro oder Jurado waren am Freitag alle verfügbaren Stars von Schalke 04 und Bayer Leverkusen im Stadion am Zoo am Ball. Dass es trotz der gelungenen Fußballshow beim Abpfiff viele ratlose Gesichter gab, lag an dem überraschenden Spielverlauf.

Obwohl die blau-weißen Farben auf den Rängen ein klares Übergewicht hatten, gaben nämlich die Leverkusener auf dem Rasen den Ton an. Mit der 0:4 (0:2)-Niederlage waren die kriselnden Schalker gegen souverän auftrumpfende Leverkusener sogar gut bedient. Schalkes Trainer Felix Magath nahm seine Spieler in Schutz.

"Wir haben in dieser Woche sehr hart trainiert und waren gegen ausgeruhte Leverkusener läuferisch klar unterlegen", sagte der Herr der Medizinbälle. Ein Lichtblick auf Schalker Seite war Neuzugang José Manuel Jurado (Athletico Madrid), der seine Klasse andeutete. Es lief aber nicht rund bei den Schalkern, bei denen sich der frustrierte Raul in der Schlussphase sogar als Ballschlepper im Mittelfeld ins Zeug legen musste.

"Vielleicht rufe ich den Felix in der kommenden Woche einmal an", sagte WSV-Präsident Friedhelm Runge, der spontan keinen Trost spenden konnte, weil Magath auf dem Weg zum Mannschaftsbus den Reportern Erklärungen zur Leistung seiner Spieler abgeben musste.

Für den WSV ging im Gegensatz zu den Schalkern die Rechnung auf, denn mit 5.000 Zuschauern (4.065 Zahlende) hatte die Partie einen stattlichen Rahmen. "Mit unserer Organisation waren beide Vereine sehr zufrieden. Und ich freue mich, dass wir den Wuppertalern einen solchen Leckerbissen bieten konnten", sagte Runge.

Für einen Nationalspieler war es der Start in die bessere Zukunft, für einen ehemaligen die Fortsetzung der Krise. Bayer-Kapitän Simon Rolfes feierte ein starkes Comeback, während Christoph Metzelder die gesamte Schalker Abwehr ins Wackeln brachte. Nach einer halben Stunde beorderte ihn Magath auf die rechte Seite, wo er noch mehr Probleme hatte.

"Was soll ich tun, wir hatten für rechts keinen anderen", lautete Magaths Erklärung, die nicht zur Beruhigung von Metzelder dienen dürfte. WSV-Trainer Michael Dämgen relativierte die Aussagekraft der Partie. "Bayer hat zwar klar besser gespielt, aber man hat gesehen, dass beide Mannschaften einem Testspiel entsprechend sehr schonend miteinander umgegangen sind."