Fußball Nur ein Sieg fehlt dem FSV zum Glück
Fast 1000 Zuschauer wollen das Top-Duell gegen Mettmann sehen. Das endet 2:1 für die Gäste.
Wuppertal. Knapp 1000 Fußballinteressierte waren am Sonntag zur Lüntenbeck gepilgert, um den Show-Down um den Landesliga-Aufstieg zwischen dem Tabellenzweiten FSV Vohwinkel und Spitzenreiter ASV Mettmann live mitzuerleben. Dass die Partie aus Wuppertaler Sicht bei Temperaturen um die 30 Grad mit einer 1:2 (1:1)-Niederlage endete und damit der direkte Aufstieg trotz 78 Punkten verpasst wurde, ist die eine Seite der Medaille. Die Rahmenbedingungen für dieses Bezirksliga-Endspiel hätten hingegen nicht besser sein können: tolle Stimmung, friedliche Fangruppen, zwei Bambinimannschaften des FSV, die die Kontrahenten auf den Platz begleiteten und dann ihre Luftballons in den Himmel stiegen ließen.
„Es ist Wahnsinn, was hier heute los ist. Es ist eine Atmosphäre wie in einem kleinen Stadion“, freute sich der FSV-Vorsitzende Kalla Zorr, und DFB-Kreisvorsitzender Stefan Langerfeld ergänzte: „Schön, dass das Spiel die Resonanz erhält, die es verdient.“
FSV-Trainer Marc Bach hatte vor dem Anpfiff das richtige Gespür gehabt, als er insbesondere vor der Angriffsreihe der Gäste warnte. Mit Daniel Rehag, Torjäger Frederic Lühr, Severin Przybylski und den Strategen Hamza Malek und Marcus Bryks auf den Sechserpositionen setzten die Gäste die Vohwinkeler gleich mächtig unter Druck. Immer einen Tick schneller und enorm zweikampfstark agierten sie auf des Gegners Platz souverän und gingen nach einer Viertelstunde in Führung. Keeper Semih Saban Demirhat bediente mit einem langen Abschlag Rehag, der seine Extraklasse demonstrierte und Stefan Kroon im Tor keine Chance ließ.
Ideenlos und ohne die Vorgaben umzusetzen schien sich der FSV in sein Schicksal zu fügen. Doch nach knapp 25 Minuten erwachten die Füchse aus ihrer Lethargie. Nach schönem Zusammenspiel zwischen Kiriakos Tsiotsios und Sandro Avanzato klärte Erkan Güvenarslan auf der Linie. Wenig später verfehlte Tsiotsios nur knapp. Martin Lyttek und Tim Schättler sowie Andreas Seemann mobilisierten das Offensivspiel, während Rehag auf der anderen Seite steter Gefahrenherd war (30.). Dann sorgte Lyttek für tosenden Applaus: In der 40. Minute schlenzte er einen Freistoß zum Ausgleich über die Mauer in den Winkel.
Doch nur ein Sieg hätte den Aufstieg bedeutet. Die Vohwinkeler schienen zwar nach dem Wechsel gleich da anzuknüpfen, wo sie aufgehört hatten, aber nach 15 Minuten übernahmen wieder die Gäste das Kommando. Acht Minuten vor Abpfiff fiel die Entscheidung, als Rehag gegen die aufgerückte Vohwinkeler Defensive nach einem Konter den mitgelaufenen Przybylski bediente. Der ließ Kroon mit einem Schlenzer ins lange Eck erneut keine Chance. Die Vohwinkeler wirkten danach wie paralysiert. Der Platzverweis für Moritz Winter (88.) fiel nicht mehr ins Gewicht.
Marc Bach beglückwünschte die Gäste: „In der entscheidenden Phase der Saison war der ASV besser und steigt verdient auf. Meine Mannschaft hat auch eine grandiose Saison gespielt. Heute dürfen wir traurig sein, aber morgen richten wir den Blick nach vorn.“ Bereits am Mittwoch geht es um 19.30 Uhr zum VfB Uerdingen ins erste Relegationsspiel. Gewinnen die Füchse, geht es Sonntag gegen den Sieger aus der Partie Frohnhausen gegen Emmerich-Vrasselt weiter. FSV: Kroon, Kinkler (77. Rehmes), Cansiz, Cakolli (67. Musto), Fischer (46. Wirtz), Tsiotsios, Winter, Schättler, Seemann, Lyttek, Avanzato.