Volleyball: Bewährungsprobe für Titans im DVV-Pokal

Am Samstag geht es in der Bayer-Halle mit Spielertrainer Jens Larsen gegen die Netzhoppers.

Wuppertal. Beide Volleyball-Bundesligisten haben ihr Päckchen zu tragen. Sowohl die Wuppertal Titans als auch die Netzhoppers aus Königs Wusterhausen stehen vor einer ungewissen Zukunft. Am Samstag um 19 Uhr treffen sie im Achtelfinale des DVV-Pokals in der Bayer-Halle aufeinander.

Durch den Ausfall von zugesagten Sponsorengeldern fehlen den Brandenburgern, die momentan auf dem sensationellen dritten Tabellenplatz stehen und die Überraschung der Liga sind, 100 000 Euro im Saisonetat. Die Insolvenz kann wahrscheinlich abgewendet werden, da zahlreiche Hilfsangebote eingegangen sind. "Die Kuh ist aber noch lange nicht vom Eis", betonte Manager Michael Kahl.

Ob die Kuh bei den Wuppertalern nach der Krisensitzung vom vergangenen Montag vom Eis ist, bleibt ebenfalls abzuwarten. Die Titans haben zwar keine aktuellen wirtschaftlichen Probleme, aber der Klassenerhalt in der Bundesliga ist bei bisher nur zwei Saisonsiegen noch lange nicht gesichert.

Mit einer außergewöhnlichen Maßnahme sorgte der Verein bundesweit für Aufmerksamkeit. Die Spieler selbst sollten nach den jüngsten sportlichen Misserfolgen einen aus ihren Reihen aussortieren. Die Idee von Manager Thorsten Westhoff wurde aber nicht umgesetzt, sondern die Mannschaft bot geschlossen den Rücktritt an.

"Ich wusste schon am Sonntag nach dem Spiel, was ich am Montag sagen wollte", verriet Kapitän Gergely Chowanski. Nun setzen die Titans darauf, dass sich die große Aussprache positiv auf die Leistungen auswirkt. "Jeder hat sein Fett abgekriegt", sagte Manager Westhoff. In den emotionalen Sitzungen, in denen auch Tränen flossen, beschlossen Management, Trainer Jens Larsen und die Mannschaft, noch einmal bei Null anzufangen.

"Wir haben von einer Familie geredet, die wir sein wollten, aber bisher noch nicht sind", sagte Chowanski. Er fügte selbstkritisch an, dass es die Mannschaft zum Beispiel noch nicht geschafft habe, Neuzugang Gerrit Zeitler optimal zu integrieren. Für Mittelblocker Dirk Grübler ist das Ziel durch die interne Kritik erreicht: "Wir sind offen und ehrlich miteinander umgegangen und keiner fragt im Endeffekt nach dem Weg."

Trainer Jens Larsen soll am Samstag eventuell als Spieler zum Einsatz kommen und auf dem Spielfeld seinen Kampfgeist einbringen. "Ich bin ganz sicher nicht hundertprozentig fit", schraubt Larsen die Erwartungen zurück. "Ob er tatsächlich spielt, entscheidet allein der Trainer Jens Larsen", stellt Manager Thorsten Westhoff klar.