Lortzingstraße: Häuser auf dem Ex-Sportplatz?

Der Schenkendorffplatz soll aufgegeben und das Gelände vermarktet werden.

Heidt. Dunkel, desolat und unwegsam: Der Schenkendorff-Sportplatz an der Lortzingstraße auf dem Heidt soll nach Plänen der Stadt aufgegeben und das Gelände möglicherweise vermarktet werden.

Begründung: Die stark sanierungsbedürftige Sportfläche werde nicht mehr ausreichend genutzt, das Gelände sei außerdem unwegsam und abschüssig, heißt es in der Vorlage der Stadt, über die jetzt die Bezirksvertretung (BV) Heckinghausen zu beraten hatte.

Sie spricht sich einhellig für die Aufgabe des Sportplatzes aus, „zumal auch der SV Heckinghausen damit einverstanden ist“, sagte Bezirksbürgermeister Christoph Brüssermann (CDU) bei der jüngsten BV-Sitzung. Der Verein nutze den Platz an der Widukindstraße und benötige die Fläche an der Lortzingstraße nicht mehr. Der zwischen der Stadt und dem SV Heckinghausen abgeschlossene Vertrag über die eigenverantwortliche Nutzung des Sportplatzes sei zum 30. Juni gekündigt.

Die Stadt prüft zurzeit, inwieweit nach Aufgabe des Sportplatzes eine Nachfolgenutzung als Wohnbaufläche infrage kommt. Das auf dem Gelände befindliche Gebäude, in dem Umkleiden und Sanitäreinrichtungen untergebracht sind, gehört — anders als das städtische Sportplatzgrundstück — zum Sondervermögen des Gebäudemanagements (GMW). Für die Nutzung der Sportplatznebenräume zahlt das Sport- und Bäderamt Miete und Betriebskosten an das GMW: Laut Verwaltung belaufen sich die Gesamtaufwendungen auf rund 30.000 Euro pro Jahr. Diese Ausgaben könnten mit der Aufgabe des Sportplatzes eingespart werden.

Sollte das Gelände zu Baugrund werden, würde sich die Anwohnerschaft eine „dem Umfeld angepasste, aufgelockerte Bauweise“ wünschen, sagte Bezirksbürgermeister Christoph Brüssermann den Stadtteilpolitikern.

Dieser Forderung schloss sich Hansjörg Finkentey (FDP) an. Die stellvertretende Bezirksbürgermeisterin Renate Warnecke (SPD) hat in dieser Hinsicht „keine Bedenken“, sie würde sich aber wünschen, „dass die Bezirksvertretung rechtzeitig darüber informiert wird, sollten die Pläne konkret werden: Das ist Filetstück im Quartier.“

Jörg Liesendahl (Bündnis 90/Die Grünen) regte an, prüfen zu lassen, ob nicht ein Teilbereich des Sportplatzes für Randsportarten genutzt werden könnte.

Endgültig entschieden wird über die Fläche im Rat der Stadt am 2. Juli.