Martha Dinger feiert Geburtstag: Die älteste Wuppertalerin ist 107

Die Wuppertalerin ist immer noch fit und hat ihren Ehrentag im Kreise ihrer Familie im Restaurant Zur Alten Bergbahn verbracht.

Foto: Uwe Schinkel

Wuppertal. Mit einem Glas Sekt stoßen Freunde und Verwandte von Martha Dinger auf ihren Geburtstag an. Und das Geburtstagskind ist guter Dinge und feiert seinen Geburtstag in dem Barmer Restaurant Zur Alten Bergbahn.

Die gebürtige Wuppertalerin hat ihre Kindheit im Fischertal verbracht. Gerne erinnert sie sich an ihre Kindheit: „Wir haben immer auf dem Schulhof der katholischen Schule gespielt, direkt gegenüber. Der Direktor hat uns aber immer weggejagt“, erzählt die Seniorin.

Im Winter durften die Kinder des Stadtteils mit Schlitten die Straße hinunter fahren. „Bis zum Alten Markt, es fuhren ja keine Autos“, erinnert sie sich. „Im Sommer sind wir baden gegangen, an der Wupperschleuse“, erzählt sie weiter.

An einer Badestelle der Wupper, der „Himmelwiese“, hat Martha Dinger auch ihren Mann kennengelernt. Die Cousine stellte das spätere Ehepaar einander vor. „Wir sind fünf Jahre miteinander gegangen und haben 1934 geheiratet“, sagt die Seniorin. Bis im gleichen Jahr das erste Kind, Tochter Roswitha Dinger (72), kam, arbeitete die Barmerin als „Modistin“, fertigte Accessoires und Zubehör für Kleider an.

Wie viele Barmer wurde das Haus von Martha Dinger 1943 ausgebombt — sie zog mit ihren Kindern vorübergehend aufs Land. Zunächst blieb sie in Thüringen und half den Bauern auf dem Feld. Ihr Ehemann hatte Glück und geriet nicht in Gefangenschaft, er kehrte 1945 zu seiner Familie zurück. 1956 zog die Familie wieder nach Wuppertal.

Seit 1976 ist Martha Dinger Witwe. Sie führt immer noch ihren eigenen Haushalt und wird dabei von einer Pflegerin unterstützt. Und auch das Reisen ist für sie selbstverständlich: Die Sommermonate verbringt die rüstige Seniorin immer bei ihrer Tochter in der Schweiz.