"Morgenmacher": Verbraucherzentrale sucht Abschalter

Die Verbraucherzentrale will Wuppertaler zum Kampf gegen Stromfresser im Haushalt bewegen.

Wuppertal. Schalter aus, gutes Gewissen an? So leicht ist es nicht, denn die Elektrobranche hat zwar Wunderwerke der Technik erfunden — aber selten dafür gesorgt, dass ein hochmodernes Gerät nicht unnütz Strom frisst.

Nun bildet die Verbraucherzentrale NRW breite Front gegen die schleichenden Energieverschwender und sucht dazu landesweit „Morgenmacher“. In Wuppertal hat sie bereits einen davon im Rathaus gefunden: Frank Meyer. Bis zum 20. Juni, dem Tag der Konferenz von Rio zum Ressourcenschutz, will der Wuppertaler Umweltdezernent seinen Haushalt nach unscheinbaren Stromfressern durchforsten.

Die lauern beispielsweise bei einer harmlos erscheinenden Halogen-Schreibtischlampe — ganz am Ende des Stromkabels. Wer dort mal kurz nach dem Transformator tastet, spürt eine angenehme Wärme. Die kommt nicht von ungefähr, sondern ist Indiz dafür, dass unablässig Strom verbraucht wird — Energie, die ohne Nutzen verpufft, solange die Lampe nicht benötigt wird. Das kostet im Jahr fast 20 Euro und addiert sich zu einer ansehnlichen Summe, sobald mehrere solcher Trafos im Hause surren.

Der echte Morgenmacher, der nachhaltiges Handeln anpeilt, hat aber noch andere Problemzonen im Blick. „Weniger ist lecker — Fleisch bewusst genießen“, lautet der Titel des zweiten Aktionsbausteins, für den die Verbraucherzentrale wirbt. Der Vorschlag besteht darin, an einzelnen Tagen der Woche auf Wurst und Fleisch zu verzichten.

Der Verzicht soll nicht der Figur, sondern nachhaltig der Umwelt dienen. Um nämlich ein Kilogramm Rindfleisch zu erzeugen, werden mehr als 13 Kilogramm an Treibhausgasen verursacht. Bei einem Kilo Gemüse sind es dagegen nur 150 Gramm Kohlendioxid.