Moscheebau: Autonome wollen ihr Zentrum an der Gathe verteidigen
Die autonome Szene will ihr Zentrum an der Gathe verteidigen, im Oktober zunächst mit einer "Kampf- und Tanzdemo".
Elberfeld. Am 18. Oktober wollen die Autonomen für den Erhalt des Autonomen Zentrums an der Elberfelder Markomannenstraße 3 demonstrieren und haben deshalb zu einer „großen Kampf- und Tanzdemo“ aufgerufen. Der Ort in der Elberfelder Innenstadt steht noch nicht fest. Nach Angaben der Polizei wurde die Demonstration bisher auch noch nicht angemeldet.
Hintergrund der geplanten Proteste sind die Überlegungen der Stadt, das Autonome Zentrum (AZ) von der Ecke Markomannenstraße/Gathe an einen anderen Standort zu verlegen. Am Standort des AZ will die DiTiB-Elberfeld-Türkisch Islamische Gemeinde eine Moschee und ein Gemeindezentrum mit sozialem Wohnen bauen. Die Wuppertaler Politiker hatten sich vor zwei Jahren geschlossen für den Bau der Moschee ausgesprochen.
„Bei der Suche nach einem alternativen Gebäude für das Autonome Zentrum ist die Stadt bisher nicht fündig geworden. Eine erfolgreiche Suche ist aber Voraussetzung dafür, dass die Pläne für den Moscheebau umgesetzt werden können. Aufgrund der Örtlichkeiten geht beides miteinander nicht“, sagt Stadtsprecherin Martina Eckermann. Wegen der Ferien war am gestrigen Dienstag keine Stellungnahme des Gemeindevorstands erhältlich.
Die Autonomen befürchten, dass sie aus ihrem seit 20 Jahren angestammten Quartier verdrängt werden. In der Elberfelder Nordstadt sei kein anderes angemessenes Haus zu finden, heißt es in dem Aufruf. Seit zwei Jahren wird in der Szene diskutiert, wie auf eine mögliche Räumung reagiert werden sollte. Einen Aufruf zu Demonstrationen gab es zuvor nicht. Vor der Ära Gathe war das AZ in seiner Geschichte mehrfach geräumt worden, was damals an der Briller Straße und der Hochstraße zu gewalttätigen Auseinandersetzungen führte. Die Nachbarschaft zwischen dem Autonomen Zentrum und DiTiB ist konfliktfrei. Als Pro NRW gegen den Moschee-Bau protestierte, reihte sich die linke Szene in die rund 800 friedlichen Gegendemonstranten ein.