Pilotprojekt: Wie Pflegebdürftige in der WG beweglich bleiben
Pilotprojekt: Pflegebedürftige Patienten leben an der der Straße Eich 7.
Cronenberg. Wer aus gesundheitlichen Gründen viel Pflege und Betreuung benötigt, braucht auf ein eigenständiges Leben nicht zu verzichten. Das alternative Konzept der Wohngemeinschaft bietet die Möglichkeit, trotz gesundheitlicher Einschränkungen in den eigenen vier Wänden zu wohnen. Im Untergeschoss des Altenzentrums Cronenberg entsteht zum 1. September eine WG für neun intensiv- und beatmungspflichtige Menschen. In diesem Wuppertaler Pilotprojekt arbeitet die Diakonische Altenhilfe Wuppertal mit mehreren Partnern zusammen.
Vermietet werden die Zimmer durch die BZ GmbH, einem Spezialisten für die Beratung und Betreuung intensivpflegebedürftiger Kunden und deren Angehöriger. Die Firma Konsensis unterstützt durch Beratung, während die bundesweite Intensiv-Pflege-Gesellschaft (bipG) für die medizinische Betreuung gewonnen werden konnte.
Die neue Wohngemeinschaft wird für intensivpflichtige Patienten ab dem 18. Lebensjahr konzipiert, die zuvor einen Luftröhrenschnitt bekommen haben und mit Hilfe eines Geräts beatmet werden. „Es gibt Fortschritte in der Medizin. Die Beatmungsgeräte sind sehr klein geworden“, sagt Martin Hamburger, Pfarrer und Geschäftsführer der Diakonischen Altenhilfe.
Dies ermögliche mehr Flexibilität im Alltag. „Da es bei intensivpflichtigen Mietern nicht planbare Notfälle geben kann, wird es mehrere, 24 Stunden anwesende Pflegefachkräfte geben“, sagt Rachel Schneider von Konsensis.
Wie in anderen Wohngemeinschaften können Einzelheitenvorab untereinander abgesprochen werden. So können nach Abstimmung mit den Mitbewohnern auch Haustiere mitgebracht werden. Die Wünsche der Mieter werden laut Dan Litvan von bipG sehr ernst genommen. „Die Individualität wird im Vordergrund stehen. Auch die Zimmer können nach dem eigenen Geschmack eingerichtet werden.“