Auszeichnung Musik, Tanz, Bildende Kunst – Projekte des Wuppertaler Kulturcampus zeigen viele Facetten

Wuppertal · Die Institution würdigte verschiedene Arbeiten.

Aleksandar Filić am Flügel und Zuzana Ermlová am Cello spielten Auszüge aus „Pastorales“.

Foto: Andreas Fischer

Der Initiative Kulturcampus konnte Corona nicht wirklich etwas anhaben. Die letzte Ehrung verschiedener Projekte fand zwar 2019 statt, jetzt wurden aber auch jene prämiert, die während der Pandemie neue Formate in abgespeckter Fassung entwickeln mussten. Denn jetzt würdigte der Fachbereich Geistes- und Kulturwissenschaften der Bergischen Universität im Rahmen einer kleinen Feierstunde kulturell wirksame, interdisziplinäre Projekte und informierte über Hintergründe und Herausforderungen der kulturellen Projektarbeit.

Musik, Tanz, Video, Bildende Kunst – viele Facetten künstlerisch-kulturellen Ausdrucks sind Teil internationaler Projekte, bei denen die Studierenden den langen Weg von der Projektidee über die Ausgestaltung und das Einwerben von Fördermitteln bis hin zur konkreten Umsetzung vor Ort erleben, lernen zu gestalten und weiterzuentwickeln. Kulturelle Projektarbeit ganz praxisnah – lautete der Arbeitstitel der Kulturcampus-Idee. Zu den Projekten gehört ein Open-Air-Konzert beim Barmer Kulturadvent: Hier wurde ein Musical-Dance-Workshop für Kinder in der Alten Feuerwache initiiert und ein eigener Podcast zu Kulturthemen wurde gestartet.

Den musikalischen Auftakt machten Tanisha Meis, deren Interpretation von Franz Schuberts „An die Musik“ am Flügel von Sam Weinand begleitet wurde. Die Projektleiterinnen Uta Atzpodien, die sich mit transdisziplinären (künstlerischen) Impulsen für einen gesellschaftlich nachhaltigen Wandel und eine kreative Stadtentwicklung einsetzt, und Daniela Neuhaus, Akademische Rätin für Musikpädagogik an der Bergischen Universität, begrüßten die Gäste und skizzierten die Bedeutung der Arbeit des Kulturcampus.

Cellistin Zuzana Ermlová, die gemeinsam mit Aleksandar Filić am Flügel Auszüge aus „Pastorales“ des tschechischen Komponisten Bohuslav Martinů interpretierte, ist selbst Initiatorin eines deutsch-tschechischen Kulturprojektes: „Küchenrevue“ ist der Titel eines Musik- und Tanzprojektes, in dem deutsche Musikerinnen und Musiker gemeinsam mit einem tschechischen professionellen Tanzensemble für Kinder und deren Eltern eine Tanzperformance konzipierten, die pandemiebedingt nur in Prag aufgeführt werden konnte. Das Projekt diente der Entwicklung des deutsch-slowenischen Dialogs.

Uta Atzpodien und Daniela Neuhaus würdigten in ihren Ansprachen das kulturelle Engagement als Instrument der Völkerverständigung von acht Projekten. Sie legten den Fokus auf eine dynamische Kulturszene, die an der Bergischen Universität angesiedelt ist und sich hier, wissenschaftlich begleitet, entwickelt. Das Kulturprojektmanagement stellte die Projektleiterinnen als Herausforderung in Sachen „Hartnäckigkeit, langer Atem und guter Vernetzung“ dar und skizzierten den Weg von der Idee bis zur Durchführung samt Außenwirkung über umfangreiche Kontaktaktivitäten, das Beschaffen von Fördermitteln und Netzwerkarbeit.