Nach Überfall: Baumarkt fordert Schadenersatz
Die Baumarktkette Hornbach hat fünf wegen einer Raubserie angeklagte Männer auf 25.000 Euro Schadensersatz verklagt.
Wuppertal. Seit Ende März müssen sich sieben Männer wegen einer Reihe von Raubüberfällen in Wuppertal verantworten. Der größte Coup fand am 24. September 2011 statt. Im Hornbach-Baumarkt auf Lichtscheid erbeutete die Bande laut Anklage 59.000 Euro. Das Besondere: Der damalige Leiter — ein Familienvater (45) aus Wuppertal — und sein Stellvertreter — ein Türke (37) aus Dortmund — sollen die Bande mit Insiderwissen versorgt haben.
Wie die WZ erfuhr, hat die Baumarktkette mittlerweile gegen fünf der angeklagten Männer am Arbeitsgericht eine Klage auf die Zahlung von Schadenersatz erhoben. Demnach will Hornbach von den fünf Männern 25.000 Euro. Das ist die Summe, die die Baumarktkette als Selbstbeteiligung der Diebstahlversicherung zahlen muss.
Mehrere Gütetermine wurden bereits anberaumt. Alle wurden bislang verschoben — mal auf Antrag der Beklagten, mal auf Antrag der Baumarktkette. Der Grund dafür liegt auf der Hand: Ohne eine strafrechtliches Urteil ist der Einstieg in den Zivilstreit wenig sinnvoll. Und bislang gibt es zwar eine ganze Reihe von Geständnissen. Der ebenfalls angeklagte damalige Filialleiter allerdings bestreitet die ihm vorgeworfene Mittäterschaft. Frühestens Ende Juli ist mit einem Urteil im Strafprozess zu rechnen. Sollte es zu Verurteilungen kommen, würde sich das Verfahren um den Schadenersatz womöglich anschließen. Dabei wäre natürlich auch eine außergerichtliche Einigung möglich.
Sollte doch ein Zivilprozess nötig sein und dann das Arbeitsgericht Hornbach Recht geben, kann die Baumarktkette von jedem der fünf Beklagten 25.000 Euro einfordern. Die fünf Männer beziehungsweise deren Anwälte müssten dann untereinander klären, wer wieviel an den Baumarkt zahlt.
Ob die Angeklagten überhaupt in der Lage sind, Schadenersatz im vier- oder gar fünfstelligen Bereich zu zahlen, ist fraglich. Wie berichtet, hat der geständige ehemalige stellvertretende Filialleiter vor dem Landgericht bekannt, 250.000 Euro Schulden zu haben. Der Strafprozess wird im Juli fortgesetzt.