Schwerin schützt Schilfgürtel Natur-, Gewässer- und Hochwasserschutz in Wuppertals Partnerstädten

Wuppertal · In Wuppertals Partnerstadt Liegnitz hat der Hochwasserschutz nach den verheerenden Überschwemmungen Priorität.

Das Gebiet der Hasenseebucht: Der Schilfgürtel soll geschützt werden.

Foto: Hasenseebucht ZiegelwerderLandeshauptstadt Schwerin Ulrike Zell.jpg

„Die ökologisch wertvollen Schilfgürtel der Schweriner Seen schrumpfen seit Jahren“, warnt die Verwaltung in Wuppertals Partnerstadt Schwerin. Einst ausgedehnte Röhrichtgürtel am Schweriner See seien wie an vielen Seen Deutschlands teilweise fast völlig verschwunden: „Auch der südwestliche Bereich der Insel Ziegelwerder ist davon stark betroffen. Gleichzeitig sind hier Schutzmaßnahmen besonders effektiv und geeignet, neues Schilfwachstum anzuregen. Deshalb hat die Stadt vor der so genannten Hasenseebucht Bauarbeiten beauftragt, um die ökologisch wichtigen Uferröhrichte besser zu schützen. Sie starten Mitte Januar.“ So lässt die Stadt eine 100 Meter lange doppelte Holzpalisadenreihe vor der Hasenseebucht errichten. Sie soll die Bucht besser vor Wellenschlag schützen. Außerdem ist eine Umzäunung der Bucht sowie weiterer kleiner Felder vor der Landzunge geplant, um den Gänsefraß zu verhindern. Durch große Maschenbreiten unter Wasser ist ein Durchkommen für kleinere Wasservögel und Fische weiterhin möglich. „Die Naturschutzmaßnahme im Europäischen Vogelschutzgebiet Schweriner Seen ist dringend notwendig, da mit dem Röhrichtrückgang auch Brutplätze für Wasservögel und Laichplätze von Fischen verschwinden“, informiert die Verwaltung weiter. Das Projekt wird zu 100 Prozent mit Mitteln des Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER) gefördert.

Um Gewässer und deren Schutz geht es auch in Wuppertals befreundetem Berliner Stadtbezirk Tempelhof-Schöneberg: „Pünktlich zum neuen Jahr starten die Bauarbeiten am Dorfteich Lichtenrade“, informiert das Bezirksamt: „Ab Ende Januar bis voraussichtlich November 2025 werden der geschichtsträchtige Dorfteich und die umliegende Grünanlage umfassend saniert.“ Das Hauptaugenmerk der Investitionsmaßnahme liege dabei auf der Wiederherstellung der Gewässerökologie durch Entschlammung und Reduzierung der Wasserpflanzen, sagt Bezirksstadträtin Saskia Ellenbeck: „Es werden jedoch auch eine neue Uferbefestigung, neue Ein- und Ausstiege für Wasservögel sowie ein Amphibienhabitat zur Förderung der Biodiversität umgesetzt. Zusätzlich werden die Wege saniert und die Aufenthaltsqualität durch das Anlegen eines Bouleplatzes verbessert.” Die Maßnahmen werden etappenweise durchgeführt, so dass es keine großen Einschränkungen für die Begehbarkeit der Anlage gibt.

Nach den verheerenden Überschwemmungen in Osteuropa und auch in Polen hat in Wuppertals Partnerstadt Liegnitz das Thema Hochwasserschutz Priorität. „Dank der finanziellen Unterstützung durch das Marschallamt der Woiwodschaft Niederschlesien wurde die Stadt mit moderner Ausrüstung ausgestattet“, teilt die Verwaltung mit. Gekauft wurden unter anderem Luftentfeuchter, Transportgurte für Rettungs- und Brandbekämpfungseinsätze, die den Transport von Ausrüstung unterstützen, Hochdruckreiniger zur Entfernung von Schmutz und Schlamm und eine Drohne, die eingesetzt wird, um überflutete Gebiete zu überwachen, die Situation in Echtzeit zu beurteilen und Interventionsmaßnahmen zu planen.