Neues Album: Der Wuppertaler Jan Kazda auf Led Zeppelins Spuren

Der Musiker hat mit der Streicher-Formation Indigo Strings eine neue CD veröffentlicht.

Wuppertal. Eine der markantesten Eigenschaften Jan Kazdas ist, dass er sich in keine dieser Schubladen einsortieren lässt, die das musikalische Leben sonst bequem machen. Dieser Musiker scheint immer zu machen, was er will. Mal komponiert er die Filmmusik zum "Tatort", macht Image- oder Werbefilme, dann arbeitet er mit dem Tanztheater Pina Bausch zusammen, unterstützt Wuppertaler Formationen wie Das Pferd oder Armutszeugnis. Er hat mit Größen von Ginger Baker, Peter Brötzmann, Marilyn Mazur, oder Therion bis Randy Brecker zusammengearbeitet - und sich jetzt für sein neues Album Led Zeppelin vorgenommen.

Zusammen mit dem Indigo-Streichquartett - das sind Heike Haushalter, Petra Stalz, Monika Malek und Gesa Hagen - ist die CD "The Music of Led Zeppelin" entstanden - übrigens auf dem neuen Label des Wahl-Wuppertalers Uli Blobel. "Das sind keine Cover-Versionen, sondern eigene Interpretationen", sagt der gebürtige Prager Kazda, der seit 1972 in Wuppertal lebt, über die Akustik-Platte. "Und es ging um etwas ganz Grundsätzliches - nämlich, etwas ohne Schlagzeug zu machen."

Auf der Platte gibt es nicht einmal Gesang, sondern nur Kazda am E-Bass und die Frauen an Violine, Viola und Cello. Ein kühnes Unterfangen, ist die 70er-Jahre-Erfolgsband Led Zeppelin doch untrennbar mit dem charismatischen Sänger Robert Plant, Gitarrenheld Jimmy Page und dem kraftvollen Drummer John Bonham verbunden. Das Ergebnis des Wagnisses sind erstaunliche Aufnahmen, die die Original-Kompositionen neu in Szene setzen, mit Augenzwinkern interpretieren oder regelrecht auf den Kopf stellen. Es ist kein Pop, es ist kein Rock, es ist Musik, die noch nicht in all die Lager zerfallen ist, die die Gegenwart zerreißen. Und Kazda, Musiker, Produzent und Komponist mit klassischer Ausbildung, hat einiges mehr vor.

Im Januar geht es zusammen mit Indigo Strings und der Musik Led Zeppelins auf Konzerttour, am 28. Januar 2011 gastieren sie im Ada an der Wiesenstraße. Im Frühjahr ist Jan Kazdas Musik im Fernsehen mit der Action-Komödie "Leppel & Langsam" (Regie führte der gebürtige Wuppertaler Tom Bohn) zu erleben. Und mit Bohn ist auch das jüngste Werk Kazdas verbunden. "Ich habe gerade etwas für Mechthild Großmann geschrieben", verrät der Musiker. Gesungen hat die Schauspielerin das Lied in "King Ping" - den Teaser hat Bohn gerade erst in Wuppertal abgedreht.